Medizin
Kombination aus Radio- und Hormontherapie halbiert Mortalitätsrate bei Prostatatkarzinom
Dienstag, 10. Mai 2016
Umeå – Erhalten Patienten mit Prostatakrebs zusätzlich zur lebenslangen antiandrogenen Hormontherapie eine lokale Radiotherapie mit 70 Gy, reduziert das ihre Sterblichkeit von 34 (95% CI, 29–39%) auf 17 Prozent (95% CI, 13–22%). Das zeigt eine Follow-up-Studie mit 875 Patienten, die in European Urology (DOI: 10.1016/j.eururo.2016.03.021) erschienen ist.
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Das Team um Anders Widmark von der Universität Umeå hatte zusammen mit Kollegen aus Norwegen und Dänemark von 1996 bis 2002 High-Risk-Patienten (90 Prozent) mit fortgeschrittenem, nicht metastasierendem Prostatakrebs oder Patienten im mittleren Stadium über 15 Jahre beobachtet. Alle Studienteilnehmer waren älter als 75 und hatten eine geschätzte Lebenserwartung von mindestens zehn Jahren. Patienten, die eine Kombinationstherapie erhalten hatten, überlebten durchschnittlich 2,4 Jahre länger, als diejenigen, die ausschließlich mit Hormonen behandelt wurden.
Frühere Studien konnten bereits zeigen, dass eine Radiotherapie allein einer Kombination mit einer antiandrogenen Hormontherapie unterlegen ist, was die Überlebenszeit angeht. Aus den Ergebnissen der aktuellen Publikation folgert Widmark, dass auch ältere Patienten, die einst als unheilbar eingestuft wurden, zusätzlich zur Hormontherapie eine Radiotherapie erhalten sollten. © gie/aerzteblatt.de

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