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Politik

Pflegeberufe müssen attraktiver werden

Mittwoch, 11. Mai 2016

/dpa

Berlin – Die Pflegeberufe aufzuwerten und langfristig attraktiv zu gestalten, fordern Pflegeorganisationen, Gewerkschaften und Arbeitgeber. „Wir brauchen mehr Wert­schätzung für die hochfachliche und engagierte Arbeit der Pflegekräfte. Der Stellenwert der Pflege muss erhöht und der gesellschaftliche Dialog über eine würdevolle Versorgung von Menschen mit Pflegebedarf intensiv geführt werden“, sagte der Vorsitzende des „Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege“ zum internationalen Tag der Pflege am 12. Mai. „An mehr Investitionen in den pflegerischen Nachwuchs geht kein Weg vorbei“, fordern der Fachverband und die Diakonie Deutschland.

Die Bedeutung der Pflegeausbildung betont in diesem Zusammenhang der Bundes­verband Pflegemanagement. Ebenso wie die Diakonie Deutschland befürwortet er die sogenannte generalistische Ausbildung. In dem Gesetzentwurf der Bundes­regierung zur Reform der Pflegeberufe werden die drei Ausbildungen in der Alten-, Gesundheits- und Kranken- sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einem einheitlichen Berufsbild zusammengeführt und die Dreigliederung aufgehoben. „Aus Sicht des Verbandes ist die generalistische Pflegeausbildung der einzig richtige Ansatz für eine Pflege mit Zukunft“, hieß es aus dem Bundesverband Pflegemanagement.

Für mehr Personal in Kliniken und in der Altenpflege wollen Gewerkschafter am Donners­tag in Rostock und Schwerin auf die Straße gehen. Die Dienstleistungsge­werkschaft Verdi hat in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu Aktionstagen mit Kundge­bungen und Demonstrationen aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert mehr Personal für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen per gesetzlicher Personalbemessung, keine Ausgliederung wichtiger Bereiche in Servicege­sellschaften und eine bessere Bezahlung für Gesundheits-, Sozialberufe und Service­kräfte.

Dies unterstützt das Deutsche Rote Kreuz (DRK): „Es ist unumgänglich, dass der Beruf der Pflegefachkraft attraktiver werden muss“, sagte Gabriele Müller-Stutzer, General­oberin des Verbandes der Schwesternschaften vom DRK. „Gute Pflege muss uns allen etwas wert sein. Wertschätzung für den Beruf muss sich in einer angemessenen Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen – wie mehr Personal – ausdrücken“, betonte sie.

Auf die Finanzierung der Pflege geht die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ein. „Die Politik geht das Thema zu einseitig an: Obwohl der demografische Wandel Fakt ist, wird fast nur über Leistungsausweitungen gesprochen und viel zu wenig darüber, wie die Pflege in Zukunft finanziert werden kann“, kritisiert dessen Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Bei immer mehr Pflegebedürftigen und immer weniger Beitragszahlern könne die gesetzliche Pflegeversicherung nur leistungsfähig bleiben, wenn die Finanzierung vom Faktor Lohn entkoppelt werde, umriss er die Position seines Verbandes. Dieser spricht sich deshalb für eine „starke private Säule“ bei der Pflegefinanzierung aus. Dafür sei es nötig, die Finanzierung von einem demografie- und konjunkturanfälligen Umlagesystem hin zu einem Rücklagensystem umzustellen.

„In Deutschland, wie überall sonst, gilt es, die Rahmenbedingungen unter denen wir pflegen, signifikant zu verbessern. Nur so können wir der tragenden Rolle im Gesund­heitswesen gerecht werden und die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, die wir zweifellos haben, übernehmen“, sagte Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz.

Der internationale Aktionstag „Tag der Pflege“ oder „International Nurses Day“ findet seit 1967 am Geburtstag der britischen Krankenschwester und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale, statt. © hil/aerzteblatt.de

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