Vermischtes
Zikavirus könnte sich ab Frühsommer in Europa ausbreiten
Mittwoch, 18. Mai 2016
Kopenhagen - Das Zika-Virus könnte sich ab dem Frühsommer auch in einigen Ländern Europas ausbreiten. In Deutschland besteht jedoch laut einem Bericht des europäischen Regionalbüros der Weltgesundheitsorganisation WHO vom Mittwoch ein geringes Risiko.
Man appelliere insbesondere an die Länder mit erhöhtem Risiko, ihre nationalen Kapazitäten zur Bekämpfung des Virus auszuweiten, sagte die WHO-Direktorin für Europa, Zsuzsanna Jakab. Gefährdet seien vor allem die Insel Madeira und die Schwarzmeerküste in Georgien und Russland. Ein mäßiges Risiko besteht in 18 Ländern, darunter viele Mittelmeerstaaten wie Frankreich, Italien, Spanien, Kroatien, Griechenland und die Türkei. Zur europäischen WHO-Region gehören 53 Länder, darunter etwa auch ganz Russland.
Das Zikavirus wird hauptsächlich durch die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) und ebenfalls durch die asiatische Tigermücke übertragen. Die Globalisierung und der Klimawandel haben dazu geführt, dass sich diese verwandte Art inzwischen auch in Südeuropa und Süddeutschland niedergelassen hat. Im Süden Frankreichs zum Beispiel überträgt sie immer wieder das Dengue- und das Chikungunya-Virus von Reiserückkehrern auf Einheimische. Die Mücke ist allerdings nur in der warmen Jahreszeit aktiv. Auch in Deutschland hat sie bereits überwintert - die Populationen sind aber zu klein, um eine Gesundheitbedrohung darzustellen.
Zudem vermuten Forscher, dass die Mücken sich regional, in ihrer Fähigkeit das Virus zu übertragen, unterscheiden. Wie gut die Übertragung der Mücken in Deutschland ist und inwieweit Culex-Arten oder andere Aedes-Arten, die in Europa heimisch sind, das virus übertragen können, ist Bestandteil aktueller Forschungen. © gie/dpa/aerzteblatt.de

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