Vermischtes
Hepatitis-E: SPD fordert Auskunft über Gefahr durch Schweinefleisch
Donnerstag, 26. Mai 2016
München – Angesichts einer zunehmenden Zahl von Hepatitis-E-Infektionen möglicherweise durch rohes Schweinefleisch oder Leberwurst fordert die SPD Auskunft von der Staatsregierung in Bayern. Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf (CSU) müsse darlegen, wie sie die Situation beurteile, sagte die SPD-Gesundheitsexpertin Kathrin Sonnenholzner. Der verbraucherschutzpolitische Sprecher der Landtags-SPD, Florian von Brunn, betonte, es gebe keinen Grund zur Panikmache, wohl aber Anlass für „ernsthafte Fragen“.
Die Zahl der gemeldeten Hepatitis-E-Fälle in Deutschland stieg in den vergangenen Jahren deutlich: Während 2014 insgesamt 670 Infektionen gemeldet wurden, waren es 2015 mit 1.246 schon fast doppelt so viele.
Die Ursachen sind laut Bundesinstitut für Risikobewertung nicht genau bekannt. Als eine mögliche Infektionsquelle gelten aber Lebensmittel, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen gewonnen und die nicht ausreichend durcherhitzt wurden. In einer Untersuchung des Bundesinstituts im vergangenen Jahr wurden in jeder fünften Roh- oder Leberwurst Hepatitis-E-Viren nachgewiesen. In einer früheren Studie des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) war das Virus sogar in 32 Prozent aller Leberwurst-Proben zu finden.
Bei Schweinen sind Hepatitis-E-Viren weit verbreitet. Nach Angaben des Bundesinstituts besitzen zwischen 40 und 50 Prozent der Hausschweine in deutschen Beständen Antikörper gegen das Virus. Beim Menschen verlaufen Infektionen meist unbemerkt. Ein erhöhtes Risiko besteht aber beispielsweise für Schwangere oder Immungeschwächte. © dpa/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.