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Patienten­zufriedenheit sinkt bei Einsatz von Zeitarbeitskräften in der Klinik

Freitag, 27. Mai 2016

/dpa

Hamburg – Strategisches Personalmanagement in der Klinik trägt dazu bei, Stellenbe­setzungsprobleme bei Pflegekräften und im ärztlichen Dienst zu reduzieren. Es kann damit direkten Einfluss auf die Patientenzufriedenheit nehmen. So berichtet es das Hamburg Center for Health Economics (HCHE) Ende Mai anlässlich der Veranstaltung „Patientenzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit: Widerspruch oder Wirklichkeit in deutschen Krankenhäusern?“.

Die Verringerung von Stellenbesetzungsproblemen wirkte sich laut einer Studie der HCHE bei der Berufsgruppe der Ärzte direkt positiv auf die Patientenzufriedenheit aus. Dagegen ergaben sich keinerlei Effekte bei den Pflegekräften. „Dies kann daran liegen, dass Pflegekräfte nicht besetzte Stellen durch Mehrarbeit oder Unterstützung vom Funktionsdienst kompensieren, damit keine Qualitätsverschlechterung durch den Patienten wahrgenommen wird“, vermutet Vera Winter vom HCHE. Zudem könnten Patienten eher schon auf Unterbesetzungen in der Pflege eingestellt sein und daher nicht mit geringerer Zufriedenheit reagieren, wenn sie diese tatsächlich vorfänden.

Der Einsatz von Zeitarbeitskräften als weitere Personalmanagemententscheidung führt laut Hochschule bei beiden Berufsgruppen zu einer geringeren Patientenzufriedenheit. Die Auswirkungen bei temporär angestellten Ärzten seien dabei noch größer als im Pflegebereich.

Die Hochschule nahm anlässlich der Veranstaltung auch Stellung zu dem allgemeinen Zusammenhang von Effizienz und Patientenzufriedenheit: Danach zeigen Studien, dass es effiziente Fachabteilungen gibt, die gleichzeitig eine hohe Patientenzufriedenheit aufweisen. Das seien überwiegend Häuser, die sich in privater oder freigemeinnütziger Trägerschaft befänden und in der Regel auf ein enges Behandlungsspektrum speziali­siert seien. Darüber hinaus gebe es auch eine Reihe von Fachabteilungen, die zwar effizient seien, aber gleichzeitig eine niedrige Patientenzufriedenheit hätten. Diese Krankenhäuser seien tendenziell in öffentlicher Trägerschaft und zählten eher zu den großen Häusern. Fachabteilungen, die wenig effizient seien, könnten in der Regel nicht mit einer hohen Zufriedenheit punkten.

„Die neuen Studien zu den Zusammenhängen von Patientenzufriedenheit einerseits und Effizienz beziehungsweise Personalmanagement andererseits zeigen, dass Kranken­häuser wirtschaftlich arbeiten und gleichzeitig eine hohe Patientenzufriedenheit erzielen können“, so ein Fazit der Hochschule. Investitionen in ein strategisches Personal­management lohnten sich, dagegen sei der Einsatz von Zeitarbeitskräften kritisch zu sehen. © hil/aerzteblatt.de

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