Vermischtes
Leitlinien zur Osteoporose decken Rehabilitation nicht ab
Montag, 30. Mai 2016
Köln – Die aktuellen Leitlinien zur Behandlung von Menschen mit Osteoporose decken fast alle Versorgungsaspekte ab, nur die Rehabilitation fehlt. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bei einer Leitlinienrecherche. Das Institut sollte im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) diejenigen Leitlinien-Empfehlungen identifizieren, die für ein mögliches neues Disease Management Programm (DMP) Osteoporose von Bedeutung sein könnten.
In seine Auswertung konnte das IQWiG insgesamt 13 Leitlinien einbeziehen, von denen neun aus den USA stammen. Eine Leitlinie kommt aus Deutschland. Sechs Leitlinien konzentrieren sich auf Untergruppen von Patienten, darunter Frauen nach der Menopause und Menschen mit sekundärer Osteoporose.
Der inhaltliche Schwerpunkt der Leitlinien liegt auf den therapeutischen Maßnahmen. So gibt es zahlreiche Empfehlungen zu spezifischen medikamentösen Therapien der primären wie auch der sekundären Osteoporose.
Bei den nichtmedikamentösen Therapien empfehlen die Leitlinien neben körperlicher Aktivität vor allem Informationen dazu, wie Rauchen oder Ernährung die Knochendichte und das Frakturrisiko beeinflussen können. Ärzte sollten in diesem Zusammenhang auch eine adäquate Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr thematisieren.
Vergleichsweise wenige Empfehlungen enthalten die Leitlinien zu Therapiezielen, Kooperation der Versorgungssektoren sowie zu Schulungen für Patienten. Die Rehabilitation wird laut dem Qualitätsinstitut in keiner Leitlinie explizit aufgegriffen.
Der G-BA prüft im Augenblick für die vier Krankheitsbilder rheumatoide Arthritis, chronische Herzinsuffizienz, Osteoporose und Rückenschmerz, ob sie sich für die Entwicklung neuer strukturierter Behandlungsprogramme eignen. © hil/aerzteblatt.de

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