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Ärzteschaft

Marburger Bund spricht sich für generalistische Pflegeausbildung aus

Donnerstag, 9. Juni 2016

Rudolf Henke /dpa

Berlin – Der Marburger Bund (MB) hat sich offen hinter Forderungen aus der Pflege nach einer Bundespflegekammer gestellt und sich zugleich für eine einheitliche Ausbildung der Pflegeberufe ausgesprochen.

„Ärzte haben eine generalistische Ausbildung“, sagte der MB-Vorsitzende Rudolf Henke gestern Abend auf dem Sommerfest der Ärztegewerk­schaft in Berlin. Alle Mediziner – egal ob Chirurgen, Internisten oder ärztliche Psycho­thera­peuten – hätten mit dem Medizinstudium eine einheitliche Ausbildung genossen. Die Spezialisierung finde mit der Facharztweiterbildung statt. Henke nannte es verständlich, dass sich andere Berufe dieses System ebenfalls wünschten.

Der MB-Chef gab zugleich zu verstehen, dass die Bedenken der Kinder- und Jugend­ärzte, dass es zu Problemen der Nachwuchsgewinnung in der Kinderkrankenpflege kommen könnte, nicht einfach beiseite gewischt werden dürften. „Da müssen wir einen kritischen Blick drauf werfen. Wir wollen alle nicht das Risiko eingehen, dass es keine Spezialisten mehr gibt“, betonte Henke. Kinder seien keine kleinen Erwachsenen.

Das Thema der Generalistik steht nach wie vor weit oben auf der Agenda der Gesund­heits­politiker in Berlin. Aus internen Kreisen war zu vernehmen, dass es möglicherweise noch kleinere Korrekturen an der umstrittenen Reform geben könnte. Das Gerücht, die einheitliche Ausbildung von Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege komme nun doch nicht, das sich in politischen Kreisen in Berlin in den vergangenen Tagen verbreitet hatte, wiesen ranghohe Koalitionäre am Abend zurück. Man halte an der einheitlichen Pflegeausbildung fest, hieß es.

Bei dem Vorhaben der Pflegenden mit einer Bundespflegekammer eine einheitliche Interessenvertretung einzurichten, sagte Henke Unterstützung zu. Die Ärzteschaft stehe mit ihren Erfahrungen beratend zur Seite. Deutlich positionierte sich der MB-Vorsitzende auch zum Thema Medizinstudium 2020. Er wendete sich gegen die Forderung, eine Pflichtprüfung im Fach Allgemeinmedizin einzuführen. Prüfungen und Zwang hätten ein Fach noch nie attraktiver gemacht, sagte er. Henke stellte sich damit hinter die Sicht der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland. © may/aerzteblatt.de

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