Hochschulen
Keine Einigkeit über Deutschlandstipendium
Dienstag, 14. Juni 2016
Berlin – Das 2011 eingeführte Deutschlandstipendium wird weiterhin kontrovers diskutiert. Die CDU/CSU-Fraktion verteidigte im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Bundestages als einzige die unveränderte Fortführung des Programms, die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD befürworteten seine Abschaffung beziehungsweise Modifikation.
Das Deutschlandstipendium unterstützt Studierende unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, deren persönliche und Studienleistungen Erfolge im weiteren Studium und im Beruf erwarten lassen. Berücksichtigt werden hierbei neben guten Noten auch ehrenamtliches Engagement und Verantwortungsbereitschaft. Die Stipendiaten erhalten – gegebenenfalls zusätzlich zum Bafög – monatlich 300 Euro, die zu gleichen Teilen vom Bund und von privaten Förderern finanziert werden.
Einer repräsentativen Befragung zufolge entspricht die Sozialstruktur der geförderten Studenten genau der aller Studierenden. Doch würden bei der Auswahl der Stipendiaten die Geisteswissenschaften unterdurchschnittlich berücksichtigt, so eine Vertreterin der Linken. Außerdem gebe es für die Stipendiaten nur wenig Planungssicherheit, da die weitere Förderung jedes Jahr überprüft werde.
Grüne und SPD bemängeln den hohen Verwaltungsaufwand von 20 Prozent der Mittel. Dabei erreiche das Deutschlandstipendium weniger als einen von hundert Studierenden. Die Abgeordneten schlagen vor, dessen Finanzierung ganz in die Hände privater Förderer zu legen. Die Bereitschaft dazu sei bereits von Wirtschaftsverbänden signalisiert worden.
Aus Sicht der CDU/CSU-Fraktion ist die Fördermaßnahme ein Erfolg. Sie schaffe Freiräume und Möglichkeiten für Studierende und müsse nicht zurückgezahlt werden. © hil/aerzteblatt.de

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