Vermischtes
Experten starten Aktion gegen Gewalt in der Pflege
Mittwoch, 15. Juni 2016
Berlin – Gewalt gegen ältere Menschen ist kein Einzelfall und bleibt für Außenstehende oftmals verborgen. Gezielte Aufklärung sowie die Bereitschaft, über das Problem zu sprechen, sind Voraussetzungen für eine wirksame Gewaltprävention. Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) will nun mit einer Kampagne das Thema Gewalt in der Pflege aus der Tabuzone holen.
Das Zentrum startet anlässlich des diesjährigen Welttags gegen Misshandlung älterer Menschen am 15. Juni die Aufklärungsaktion #PflegeOhneGewalt. Das ZQP ruft in seinen sozialen Medien dazu auf, als Botschafter mit einem Post oder einer Videobotschaft für eine gewaltfreie Pflege einzutreten. Zudem bietet die Aktion vor allem pflegenden Angehörigen und professionell Pflegenden mit dem Ratgeber „Gewaltprävention in der Pflege“ und der Internetseite www.pflege-gewalt.de kostenfreien Zugang zu praxisrelevanten Informationen. Dort gibt es unter anderem auch eine Übersicht zu Notruf-Telefonnummern, falls Pflegesituationen eskalieren.
„Es darf nicht darum gehen, Pflegende an den Pranger zu stellen. Gewalt geschieht oftmals nicht vorsätzlich oder in böser Absicht, sondern resultiert zum Beispiel auch aus Unbedachtheit“, erklärte Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP. Gerade bei so einem komplexen und schwierigen Thema gelte es, das Sprech-Tabu zu brechen. Offener Diskurs sei Voraussetzung für gelingende Prävention.
Zu den Forderungen des ZQP zählen unter anderem eine wirksame Schulung professionell Pflegender in Gewaltprävention sowie eine bessere Unterstützung pflegender Angehöriger bei belastender Pflege. Zudem soll nach Ansicht der Stiftung der bis Ende 2018 zu reformierende Pflege-TÜV mehr Transparenz zu Gewaltpräventionsmaßnahmen in Pflegeeinrichtungen schaffen. © eb/kna/aerzteblatt.de

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