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Politik

Spitzentreffen: „Exzellenzstrategie“ und Hochschulprogramme abgesegnet

Freitag, 17. Juni 2016

Angela-Merkel /dpa

Berlin – Nach einigem Gezerre kurz vor dem Ziel haben Bund und Länder auf höchster Ebene die neue „Exzellenzstrategie“ für Spitzenforschung in Deutschland unter Dach und Fach gebracht. Das teilte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gestern Abend in Berlin nach einem Treffen mit den Länder-Ministerpräsidenten mit.

Damit können ab 2019 elf Hochschulen in Deutschland für einen siebenjährigen Zeit­raum mit zusammen 533 Millionen Euro pro Jahr als „Exzellenz-Universitäten“ gefördert werden. Das Projekt war zuletzt noch einmal in Gefahr geraten, weil Hamburg Widerstand leistete und Einstimmigkeit der Beteiligten im Kanzleramt erforderlich war. Die „Exzellenz­strategie“ ist der Nachfolger der 2006 gestarteten, bisher 4,6 Milliarden Euro teuren Exzellenzinitiative.

Außerdem segneten die Regierungschefs das Programm „Innovative Hochschule“ für kleinere Unis und Fachhochschulen sowie den sogenannten Tenure-Track-Pakt zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ab. Damit nehmen Bund und Länder nochmals insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro für die Hochschulen in die Hand.

„Ich freue mich, dass das Gesamtpaket heute durchgesetzt und beschlossen werden konnte“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU). Das sei ein wirklich großartiger Tag für das deutsche Wissenschaftssystem, für alle Hochschulen und den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Der Kompromiss sieht vor, dass die elf Elite-Hochschulen der ersten Förderphase nach sieben Jahren gründlich evaluiert werden. Dann würden sicherlich einige Unis aus dem Exzellenz-Programm wieder herausfallen, meinte Wanka. Die frei werdenden Plätze würden ausgeschrieben – in jedem Fall sollten aber vier Hochschulen neu zum Zuge kommen. Damit sei auch die von Hamburg geforderte „Dynamik“ im System gewähr­leistet.

Wanka räumte ein, sie hätte auch mit weniger Exzellenz-Unis als elf leben können. „Das Gesamtpaket war wichtig.“ Nun gebe es die realistische Chance, dass die deutsche Hochschulforschung auch international „in die Weltklasse“ aufrücke.

Das Förderprojekt für den wissenschaftlichen Nachwuchs soll von 2017 bis 2032 laufen und mit rund einer Milliarde Euro ausgestattet sein. Es soll sicherstellen, dass bundes­weit 1.000 sogenannte Tenure-Track-Professuren entstehen, die nach Auslaufen des Programms in 15 Jahren von den Ländern dauerhaft weiterfinanziert werden. In dem in den USA schon länger üblichen Tenure-Track-Verfahren qualifizieren sich Promovierte für eine Lebenszeit-Professur. Erreichen sie die mit der Uni vereinbarten Ziele in Forschung und Lehre, wird ihre Stelle nach etwa sechs Jahren entfristet.

Neben der Exzellenzförderung sollen in einer zweiten Initiative zwischen 2018 und 2027 kleine und mittelgroße Universitäten sowie Fachhochschulen mit 550 Millionen Euro bezuschusst werden. Ihre Arbeit muss für Wirtschaft oder Gesellschaft besonders rele­vant sein, entscheidend sind Kooperationen und Transfer. Das Programm „Innovative Hochschule“ hatte Wanka im Gezerre um die Exzellenzinitiative ins Spiel gebracht – um auch einen bisher oft im Schatten stehenden Wissenschaftssektor langfristig zu fördern. © dpa/aerzteblatt.de

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