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Prostatakrebs: Online-­Beratungsangebot für Urologen und Patienten

Dienstag, 21. Juni 2016

Düsseldorf – Abwarten, Totaloperation oder Bestrahlung? Angesichts des breiten Behandlungsspektrums beim nicht metastasierten Prostatakarzinom fällt die Therapieentscheidung häufig schwer. Dennoch müssen in Deutschland etwa 60.000 betroffene Männer pro Jahr gemeinsam mit ihrem Urologen diese Entscheidung treffen.

Die PatientenAkademie der Deutschen Urologen hat eine kostenfreie, onlinebasierte Entscheidungshilfe für Patienten mit nicht metastasiertem Prostatakarzinom entwickelt, die Betroffene und ihre betreuenden Urologen bei der Wahl der Therapie unterstützt. „Der 'Clou' unseres Angebotes liegt in der interaktiven Personalisierung nach onkolo­gischem Risiko, Erektionsfunktion und Begleiterkrankungen. Das kann keine noch so gute Broschüre leisten“, sagt Projektleiter Johannes Huber vom Universitätsklinikum Dresden.

Anmelden per Mail und 30 Patientenkarten mit Zugangscode erhalten
Dabei bietet der Urologe seinem Prostatakrebspatienten kurz nach der Erstdiagnose die Nutzung der personalisierten Entscheidungshilfe an und stellt ihm eine Patientenkarte zur Verfügung, die einen Zugangscode sowie acht klinische Angaben enthält. Auf Basis seiner Eingaben erhält der Patient leitliniengerechte personalisierte Informationen zu seiner Erkrankung und den Behandlungsmöglichkeiten. So kann sich der Betroffene in Ruhe zuhause mit Personen seines Vertrauens informieren. Alle Inhalte sind als patientenorientierte Erklärvideos aufbereitet.

In das anschließende Arztgespräch bringt der Patient eine standardisierte Zusammenfassung seiner Daten mit. Dazu zählen Angaben zu Komorbidität, Erektions- und Miktionsfunktion, psychischer Belastung sowie zu subjektiven Prioritäten, von denen die individuelle Beratung zusätzlich profitiert. Urologen soll diese Vorbereitung und ihre automatische Dokumentation im klinischen Alltag entlasten. Anmelden können sich interessierte Ärzte per Mail an: info@entscheidungshilfe-prostatakrebs.de. Weitere Informationen sind unter www.entscheidungshilfe-prostatakrebs.info verfügbar.

Die Vorsitzende der PatientenAkademie Sabine Kliesch appelliert: „Ich möchte alle Kollegen und Kolleginnen ausdrücklich ermutigen, die ‚Entscheidungshilfe Prostatakrebs’ zu testen und sie ihren Patienten anzubieten. Dieses Leuchtturmprojekt ist ein Angebot aus urologischer Hand und transportiert ohne alltäglichen Mehraufwand die Inhalte der S3-Leitlinie Prostatakarzinom zu unseren Patienten.“ Die technische Umsetzung erfolgte durch die Firma ASD Concepts mit freundlicher Unterstützung von Takeda Pharma.

„Etwa zwei von drei Betroffenen werden unser Angebot nutzen können“, schätzt Huber. „Denn mittlerweile liegt die Internetnutzung der 70-jährigen in dieser Größenordnung. Einige weitere werden sich sicher von ihren Kindern oder Enkeln helfen lassen.“ Die Effekte der Entscheidungshilfe Prostatakrebs sollen im Verlauf wissenschaftlich evaluiert werden. Hieraus kann zusätzlich eine sehr wertvolle Versorgungsforschungsstudie entstehen. In erster Linie sollen jedoch Patienten und Urologen von dem Angebot profitieren. © gie/aerzteblatt.de

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