Vermischtes
Neue App gegen Glücksspielsucht
Montag, 27. Juni 2016
München/Köln – Eine neue Smartphone-Applikation (App) „PlayOff“ zur Prävention von Glücksspielsucht hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) gemeinsam mit der Landesstelle Glücksspielsucht (LSG) vorgestellt. „Unsere kostenfreie App richtet sich an Nutzer von Glücksspielen. Das Angebot soll helfen, das eigene Spielverhalten zu kontrollieren – und so das Spielen zu reduzieren oder sogar ganz aufzugeben. Das Programm gibt zudem Tipps für eine abwechslungsreiche Freizeit ohne Glücksspiele“, sagte die Ministerin. Sie betonte, die App sei kein Therapieersatz für Menschen, die wegen ihrer Glücksspielsucht eine professionelle Behandlung benötigten, wohl aber eine hilfreiche Ergänzung.
Die App „PlayOff“ ist kostenfrei und für iOS- und Android-Geräte verfügbar. Laut Huml unterliegt die Nutzung strengen Datenschutzbestimmungen. Nach Schätzungen leiden in Bayern insgesamt rund 37.000 Menschen an pathologischer Spielsucht. Außerdem zeigen weitere 34.000 Menschen ein problematisches Spielverhalten.
Vor dem hohen Suchtpotenzial von Live-Sportwetten warnt anlässlich der Fußball-Europameisterschaft die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Besonders kritisch seien sogenannte Ereignis-Wetten, bei denen Spieler noch während des laufenden Spiels hohe Geldeinsätze auf Geschehnisse abgeben könnten: Welche Mannschaft schießt zum Beispiel das erste Tor oder welcher Spieler sieht als erster eine gelbe Karte?
Die Ereignis-Wette verleitet Spieler laut der BZgA dazu, deutlich mehr Geld auf deutlich mehr Ereignisse zu setzen als ursprünglich geplant. „Live-Sportwetten bergen eine große Suchtgefahr“, warnt die Bundeszentrale. Eine Befragung habe gezeigt, dass in Deutschland Männer etwa sechsmal häufiger an Sportwetten teilnähmen als Frauen. Bei den Live-Wetten tippten Männer sogar achtmal häufiger als Frauen. © hil/aerzteblatt.de

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