Ausland
Südsudan: Ärztehilfswerk berichtet von neuer Fluchtwelle
Donnerstag, 30. Juni 2016
Berlin – Ärzte ohne Grenzen berichten von einer neuen Fluchtwelle nach Kämpfen in der südsudanesischen Stadt Wau. Nach aktuellen Schätzungen des Ärztehilfswerks sind etwa 70.000 Menschen geflohen, darunter 10.000 zum Stützpunkt der UN-Truppen. „Es sind vor allem Familien, die fast nichts bei sich haben und dringend Nahrung, Wasser, Unterkünfte und medizinische Hilfe brauchen“, sagte der Vize-Leiter der medizinischen Sektion im Land, David Kahindi.
In den vergangenen Tagen hat das Hilfswerk nach eigenen Angaben mehrere Hundert Verletzte in mobilen Kliniken versorgt. Die meisten Patienten litten demnach an Malaria, Mangelernährung, Durchfallerkrankungen und Atemwegsinfektionen. „Wir wissen noch nicht, wie viele Menschen getötet wurden, aber es liegen noch immer Tote auf den Straßen“, klagte Kahindi.
Der Südsudan hatte im Sommer 2011 seine staatliche Unabhängigkeit vom Sudan erlangt. Trotz seiner Bodenschätze, vor allem Erdöl, ist die Armut in dem jungen Staat groß. Hinzu kommt eine Vielzahl sozialer und politischer Konflikte. Seit 2013 liefert sich Staatspräsident Salva Kiir einen blutigen Machtkampf mit seinem Herausforderer Riek Machar. Bislang kamen dabei den Vereinten Nationen zufolge mehr als 10.000 Menschen ums Leben. Millionen wurden vertrieben, viele sind von Hunger bedroht. © kna/aerzteblatt.de

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