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Erste roboter-­assistierte minimal-­invasive Nieren­transplantation in Deutschland

Montag, 4. Juli 2016

daVinci-Operationsroboter, Oberarzt Martin Janssen /Klinik für Urologie und Kinderurologie am UKS

Homburg/Saar – Im Juni 2016 haben Urologen am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) die beiden ersten roboter-assistierten Nierentransplantationen in Deutschland durchgeführt. Bei den Eingriffen erhielt der Operateur Michael Stöckle Unterstützung von Alberto Breda aus Barcelona, der diese Operationstechnik im Sommer 2015 an seiner Klinik etabliert hat. Damit ist Deutschland nun das vierte europäische Land, das diese Operationstechnik während der letzten beiden Jahre zur Durchführung von Nierentransplantationen eingesetzt hat. Die Entwicklung ist sehr jung, die Gesamtzahl derartiger Operationen in Europa liegt bislang noch bei weniger als 30 Eingriffen.

„Dank der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Roboterchirurgie können in zunehmendem Umfang auch komplexe Operationen minimal-invasiv durchgeführt werden", sagt Michael Stöckle, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie in Homburg/Saar. Die Etablierung des „daVinci“-Operationsroboters begann vor etwa zehn Jahren mit der Einführung der roboter-assistierten Prostatakarzinomoperation.

Seither wurde das Spektrum roboter-unterstützer Operationen auch in Homburg stetig erweitert: „Blasenkrebsoperationen lassen sich inzwischen minimal-invasiv durchführen, auch die Bildung von Ersatzblasen“, ergänzt Stefan Siemer, stellvertretener Klinikdirektor. Darüber hinaus wurden die rekonstruktive Chirurgie von Abflussstörungen des Nierenbeckens und die Nierentumorchirurgie fast vollständig auf den minimal-invasiven Zugangsweg umgestellt. Seit 2010 entnehmen Ärzte auch Spendernieren für die Lebendspendentransplantation roboter-assistiert.

Neben der Minimierung des Zugangstraumas hat die Operationstechnik bei der Nierentransplantation weitere Vorteile. Deren Relevanz muss sich durch die Langzeitbeobachtung der Patienten bestätigen: „So erlauben die gegenüber der offenen Operation deutlich verbesserten Sichtverhältnisse eine subtilere Gefäßnaht beim Anschluss der Blutgefäße des Transplantats an die Blutgefäße des Empfängers. Zum anderen sollten sogenannte Lymphocelen, also Ansammlungen von Lymphflüssigkeit um das Transplantat, bislang eine der häufigsten Komplikationen der Nierentransplantation, deutlich seltener werden“, erklärt Stöckle. Da die minimal-invasive Transplantation von der freien Bauchhöhle aus durchgeführt wird, kann die Lymphflüssigkeit in die Bauchhöhle abfließen und dort resorbiert werden. © gie/aerzteblatt.de

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