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Politik

Streit um Reha-Bewilligungen der Krankenkassen

Dienstag, 5. Juli 2016

Mainz – Die Krankenkassen bewilligen nach den Worten des Bremer Gesundheitsöko­nomen Heinz Rothgang zu wenige Rehabilitationsmaßnahmen. 2015 habe der Medizini­sche Dienst der Krankenversicherung (MDK) fast 1,5 Millionen Menschen begutachtet, aber nur 30.902 Fälle hätten eine Reha-Empfehlung erhalten, sagte Rothgang laut Vorabmeldung dem ARD-Magazin Report Mainz. Das seien gerade einmal 2,1 Prozent und damit deutlich zu wenige.

Weiter kritisierte Rothgang die Reha-Bewilligungspraxis der Kassen: Es gebe für sie den Anreiz, Kosten zu sparen und Reha zur Verhinderung von Pflegebedürftigkeit nicht zu genehmigen. „Die Kassen stehen in einem scharfen Wettbewerb im Bereich Kranken­ver­sicherung, und wenn sie Kosten produzieren, schlägt sich das im Beitragssatz nieder.“ Reha-Maßnahmen führten nur zu einer Entlastung der Pflegeversicherung, deren Kassen nicht im Wettbewerb zueinander stünden.

Die Krankenkassen wiesen die Kritik zurück. Die alleinige Betrachtung der Reha-Empfe­hlungs­quote reiche nicht aus, erklärte der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund (MDS) dem ARD-Politikmagazin. Ein großer Anteil der begutachteten Ver­sicherten habe im Jahr vor der Pflegebegutachtung bereits eine Reha-Maßnahme erhalten. Auch sei die Zahl der Reha-Leistungen für Pflegebedürftige oder von Pflegebedürftigkeit be­drohte Personen stark angestiegen. „So ist allein die Zahl der im Krankenhaus er­brach­ten geriatrischen frührehabilitativen Leistungen nach der offiziellen DRG-Statistik zwischen 2010 von 186.381 Fällen auf 248.000 Fälle im Jahr 2013 gestiegen“, erklärte der MDS.

Kritik an der Bewilligungspraxis übten auch Gesundheitspolitiker der CDU. „Wir wollen, dass derjenige, der von der Reha profitiert, auch bezahlt, und das ist in dem Fall die Pflege­versicherung“, sagte der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel. Außerdem solle die Rolle der Hausärzte gestärkt werden. Sie sollten die Reha-Maßnahme auslösen können. Der Patient sei dann nicht mehr Bittsteller bei der Kasse. © kna/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #76888
massinga2
am Dienstag, 5. Juli 2016, 19:50

Ganz was neues.!

Die GKs in Hessen haben meine letzen Reha Anträge trotz mehrseitiger Begründungen mit fachärztlichen Unterlagen alle durchweg abgelehnt oder sie wollten irgendwelche fadenscheinigen Zusatz"Gutachten". Ich habe keine Lust mehr nach 30 Jahren irgendwelche Anträge zu unterstützen. Das kostet ja auch ewig viel vertane Zeit,ohne qualifizierte Entlohnung und mit dem Wissen dass die Ablehnung sicher ist.!
Praxis Dr. Dr. Alexander J.J. Massing Langstrasse 3 D-63075 Offenbach Germany, Tel. +49 69 9864590
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