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Ferndiagnose per Satellit: Kooperation von Aida mit Uniklinik Rostock

Dienstag, 5. Juli 2016

/AIDA Cruises

Rostock – Kranke Passagiere auf Aida-Kreuzfahrtschiffen können künftig besser medizi­nisch betreut werden. Hintergrund ist eine neue Kooperation der Reederei mit der Uni­ver­sitätsmedizin Rostock.

„Über eine Satellitenverbindung stehen die Bordärzte der elf Aida-Schiffe mit Radiologen der Uniklinik in Kontakt“, sagte Jens Tülsner, bei Aida für die medizinische Versorgung der Passagiere verantwortlich, heute in Rostock. Die Bordmediziner könnten so etwa rund um die Uhr Röntgenbilder senden, Telefonkonferenzen einberufen und sich bei Diagnosen austauschen. Bisherigen Erfahrungen zufolge sei im Schnitt mit zwei Fällen pro Woche zu rechnen, bei denen die Rostocker Klinik miteinbezogen wird.

Die teleradiologische Kooperation mit Kreuzfahrtschiffen sei einzigartig in Deutschland. „Die probieren das auf dieser Ebene jetzt mit uns aus“, sagte der kaufmännische Vor­stand der Uniklinik, Harald Jeguschke. Er hoffe nun auf die Erweiterung der Zusammen­arbeit mit der Costa-Gruppe, zu der Aida Cruises mit Sitz in Rostock gehört.

Bordärzte könnten bis zu einem bestimmten Schwierigkeitsgrad die Diagnosen stellen und die Therapie einleiten, sagte der ärztliche Vorstand der Uniklinik, Christian Schmidt. „Ab einem bestimmten Level der Erkrankung holen sie sich in Rostock die Zweitmeinung und können dann therapieren.“ Von Bedeutung sei, dass dann der gesamte eingespielte Apparat einer Universitätsklinik zur Verfügung steht.

Kleines Krankenhaus an Bord'
Dabei seien die Krankenstationen der Schiffe selbst ausgestattet wie ein kleines Kreis­krankenhaus. Das Personal werde von den Rostocker Experten geschult, damit sie etwa Röntgenbilder in hoher Qualität erstellen könnten. Ziel sei es, langfristig das universitäre Spezialwissen auf jedes Schiff der Aida-Flotte zu bringen, erklärte Schmidt. Die radiolo­gische Abteilung mache dabei den Anfang.

Auf Aida-Kreuzfahrtschiffen sind den Angaben zufolge immer zwei Ärzte und mehrere Pfleger unterwegs. Sie betreuen Passagiere, die im Mittel 49 bis 50 Jahre alt sind. „Die Altersstruktur reicht vom Kleinkind bis zum Hochbetagten“, erläuterte Tülsner. Das führe zu typischen Erkrankungen. „Das ist bei uns nicht anders als landseitig.“ Während Kin­der meist mit Verletzungen in die Krankenstationen kämen, träten im höheren Alter häu­figer internistische Erkrankungen wie Lungenerkrankungen auf. Bei anderen Erkran­kungen wie akuten Bauchschmerzen würden die Bordärzte eher den Weg zu einer lokalen Klinik suchen.

© dpa/aerzteblatt.de

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