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Ärzteschaft

ZNS-Fächer betonen Bedeutung der ambulanten Weiterbildung

Mittwoch, 6. Juli 2016

Berlin – Unterstützung bei der ambulanten Weiterbildung in den neuropsychiatrischen Fächern fordert der Spitzenverband ZNS (SPiZ). „Wir benötigen dringend Nachwuchs in Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sonst werden die Wartezeiten für die Patienten auf Dauer noch viel länger werden als heute schon“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Frank Bergmann.

Er nannte fünf Gründe für eine Förderung der Weiterbildung in den ZNS-Fächern:

  1. Aufgrund des zunehmenden Durchschnittsalters der Bevölkerung in Deutschland erkrankten immer mehr Menschen an neurologischen und psychiatrischen Erkran­kungen. „Die Demenz ist nur das bekannteste Beispiel dafür, welche Patienten in Zukunft vermehrt fachärztliche neurologische und psychiatrische Versorgung be­nö­tigen werden. Zunehmen werden auch andere altersbedingte Erkrankungen“, sagte der Vorsitzende des SPiZ.
  2. Der Abklärungs- und Behandlungsbedarf bei Kindern und Jugendlichen sei unver­ändert hoch. Zusätzlich kämen durch die Migrationsströme viele junge Menschen nach Deutschland. In dieser Gruppe sei mit steigenden Behandlungsbedarfen zu rechnen.
  3. Die Behandlung von Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems mache im Augenblick große Fortschritte. „Ein Beispiel sind die neuen Therapien der multi­plen Sklerose. Aber auch in anderen Bereichen macht die Forschung große Fort­schritte, zum Beispiel in der Behandlung von Bewegungsstörungen“, sagte Berg­mann. Viele dieser Therapien seien betreuungsintensiv. „Es braucht viel Zeit und Zuwendung – und damit Ärzte – damit die Patienten vom medizinischen Fortschritt bei den ZNS-Erkrankungen wirklich profitieren könnten“, betonte Bergmann.
  4. Nachwuchs sei außerdem dringend nötig, weil durch die Altersstruktur der Nerven­ärzte bundesweit Praxen nachbesetzt werden müssten. Bergmann verwies stellver­tretend für andere Regionen auf den Fachärztereport der Kassenärztlichen Verei­nigung (KV) Hessen, der ein steigendes Durchschnittsalter von Nervenärzten fest­gestellt hat und einen vermehrten Nachbesetzungsbedarf in den nächsten Jahren prognostiziert – insbesondere auf dem Land.
  5. Ein spezifisches Problem der ZNS-Fächer verschärfe den Ärztemangel: Schieden Nervenärzte, die neurologische und psychiatrische Patienten versorgt haben, aus Altersgründen aus der Versorgung aus, würden ihre Praxen in der Regel alternativ von einem Psychiater oder Neurologen übernommen. Die Versorgung im jeweils anderen Fachbereich werde dadurch schwieriger.

Ab Herbst dieses Jahres werden für Facharztgruppen in der ambulanten Medizin deutsch­landweit 1.000 Stellen gefördert. Die Weiterbildungsassistenten können dann mit einem monatlichen Gehaltszuschuss von 4.800 Euro rechnen. Damit erhalten Weiter­bil­dungsassistenten, deren Stelle gefördert wird, ein Gehalt, das mit dem von Ärzten auf derselben Stufe der Weiterbildung in der Klinik vergleichbar ist.

Die KVen und die Landesverbände der Kassen müssen bis Anfang Oktober verhandeln, wo es für welche Facharztgruppen einen Förderbedarf gibt.

„Diese 1.000 Stellen sind ein erster Schritt in die richtige Richtung“, sagte Bergmann. Jetzt gehe es darum, unbedingt auch die ZNS-Fächer wegen des hohen Bedarfs in diese Förderung aufzunehmen und mittelfristig die Zahl der geförderten Stellen zu erhöhen. © hil/aerzteblatt.de

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