Medizin
Schulsport verbessert die geistige Leistung
Freitag, 8. Juli 2016
Kopenhagen – Wenn Schüler regelmäßig am Sportunterricht teilnehmen, wirkt sich dies positiv auf ihre geistige Leistung aus. Im British Journal of Sports Medicine sprechen sich Experten um Erstautor Jens Bangsbo von der University of Copenhagen für eine Stärkung des Schul- und Freizeitsports bei Schülern aus (2016; doi: 10.1136/bjsports-2016-096325).
Vom vierten bis siebten April dieses Jahres tagte in Snekkersten (Dänemark) ein 24-köpfiges Wissenschaftlerteam aus acht verschiedenen Ländern, um über Konsensmeinungen bezüglich des Kinder- und Jugendsports zu diskutieren. Diese Consensus Conference formulierte 21 Statements, in denen sie ihre Kernthesen zusammenfassten.
In ihrem Konsenspaper stimmten die Forscher überein, dass Studien den positiven Effekt von Sport auf die geistige Leistung bei Kindern und Jugendlichen belegen. Kurze Sporteinheiten, sowohl vor als auch nach einer Lerneinheit, könnten den Lernerfolg direkt verstärken. In diesem Zusammenhang sei besonders wichtig, dass sich die durch den Sport wegfallende Lernzeit nicht negativ auf die schulische Leistung der Schüler auswirke.
Grundsätzlich sei Sport auch positiv für die physische und psychische Gesundheit der Kinder. Eine verbesserte Motorik, kardiovaskuläre Fitness und das Vertrauen in die eigenen körperlichen Fähigkeiten fördere der Sport direkt. Zudem könne dieser in der Schule Stress abbauen und die allgemeine Motivation stärken. Im Freizeitbereich habe Sport zudem eine integrative und soziale Funktion. Öffentliche Spiel- und Sportplätze seien Plätze der Begegnung und Interaktion, so die Wissenschaftler.
Die Förderung von Kinder- und Jugendsport sollte demnach eine besondere Berücksichtigung in der Schule und der Öffentlichkeit finden, konstatieren die Forscher. © hil/aerzteblatt.de

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