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Medizin

Großbritannien: Mindestens ein Drittel der Bevölkerung leidet unter chronischen Schmerzen

Freitag, 8. Juli 2016

London – Zwischen einem Drittel und der Hälfte der Bevölkerung in Großbritannien leben mit chronischen Schmerzen. Das berichten Wissenschaftler um Alan Fayaz vom Imperial College London im Open-Access-Journal BMJ Open (2016; doi: 10.1136/bmjopen-2015-010364). Allerdings ist die Datenlage dünn. Die Forscher werteten 1.737 Artikel und 19 Studien aus verschiedenen Datenbanken aus, um einen Anhaltspunkt für die Prä­valenz zu finden. Herausgekommen ist weniger eine exakte Ist-Beschreibung als eine „analysis of the available evidence“, schreiben die Wissen­schaftler.

Auf der Basis von sieben Studien beziffern sie die Prävalenz chronischer Schmerzen zwischen 35 Prozent und 51 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Großbritannien. Zwölf Studien gaben Hinweise auf die Altersverteilung der Betroffenen. „Wenig über­raschend zeigen die Daten, dass ältere Menschen häufiger mit dauerhaften Schmerzen leben“, schreiben die Autoren.

Konkret beziffern sie die Prävalenz chronischer Schmer­zen in der Altersgruppe zwischen 18 und 25 Jahren auf 14 Prozent. Bei der Bevölkerung über 75 Jahre lag diese bei 62 Prozent. „Das macht es wahrscheinlich, dass die Belas­tung durch chronische Schmerzen zunimmt, wenn das Durchschnittsalter der Bevölke­rung weiterhin steigt“, so die Forscher.

Laut den Fachgesellschaften für Schmerzmedizin in Deutschland leiden hierzulande rund 23 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Etwa 2,8 Millionen benötigen drin­gend eine spezielle schmerzmedizinische Behandlung. „Die meisten Patienten irren der­zeit in einer Odyssee durch das Gesundheitswesen. Wir sehen beim Durchschnitt der langjährigen Schmerzpatienten 44 Arztkontakte pro Jahr“, sagte der Vorstandsvor­sitz­ende der Kaufmännischen Krankenkasse KKH, Ingo Kailuweit, auf dem „Nationalen Versorgungsforum Schmerz“ im vergangenen Herbst. Der Kassenchef warnte, die Ver­sor­gungsdefizite würden aus demografischen Gründen auch in Deutschland in den nächsten Jahren weiter zunehmen. © hil/aerzteblatt.de

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