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Politik

Krebsatlas Schleswig-Holstein veröffentlicht

Dienstag, 12. Juli 2016

Lübeck – Jedes Jahr erhalten in Schleswig-Holstein rund 19.000 Einwohner die Diagnose Krebs. Das geht aus dem neuen Krebsatlas für Schleswig-Holstein hervor, den das Krebs­register Schleswig-Holstein veröffentlicht hat. Demnach sterben mehr als 7.500 Schleswig-Holsteiner pro Jahr an dieser Krankheit. Krebs ist damit nach Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen in dem Bundesland die zweithäufigste Todesursache.

Die Auswertung stellt erstmalig die Zahlen der Krebserkrankungen in kleinräumigen, hoch­auflösenden Karten für einen Zehnjahreszeitraum dar und zeigt für die mehr als 1.000 Gemeinden des Landes und für rund 170 Ämter und amtsfreie Gebiete, wie sich Erkrankungsrisiko, Überlebenszeiten und Krebssterblichkeit räumlich verteilen.

„Mit dem Krebsatlas Schleswig-Holstein haben Ärzte und Wissenschaftler jetzt eine um­fassende Datengrundlage, die für die weitere Erforschung der Krankheit genutzt werden kann. Das ist in dieser Form bundesweit einmalig“, sagte Gesundheits- und Wissen­schafts­ministerin Kristin Alheit (SPD). Zugleich erinnerte sie anlässlich der Ver­öffent­lichung daran, Krebsfrüherkennungsangebote zu nutzen wie etwa die Brustkrebs­früh­erkennung für Frauen oder auch das Hautkrebsscreening.

„Natürlich drängt sich die Frage auf, wo im Land ist man nun besonders gefährdet? Darauf gibt es keine einfache Antwort“, erklärte Alexander Katalinic, Leiter der Regis­terstelle des Krebsregisters Schleswig-Holstein und Direktor des Instituts für Krebsepi­demiologie an der Universität Lübeck. Die Unterschiede hinsichtlich der Krebsinzidenz, der Sterblichkeit und der Überlebenszeit nach einer Krebsdiagnose seien sehr viel ge­ringer, als im Vorfeld angenommen. Kein Gebiet des Landes trete durch auffallend hohe Raten hervor. Je nach Krebsart gebe es aber dennoch unterschiedliche räumliche Mus­ter. „Die eigentliche Arbeit beginnt erst jetzt. Es gilt, zusammen mit den klinisch tätigen Ärzten, mit Berufsverbänden und anderen Fachleuten die Schlüsse aus den Daten zu ziehen“, betonte Katalinic.

Das Krebsregister Schleswig-Holstein hat in mehr als zwei Jahren Arbeit für den Zeitraum von 2001 bis 2010 fast 250.000 Krebserkrankungen analysiert und für die Karten­dar­stellung aufbereitet. Für 18 einzelne Krebsarten und für „Krebs gesamt“ haben die Wissen­schaftler im Krebsatlas Karten, Tabellen und Diagramme erstellt, um ein detail­liertes Bild von der Krankheitsbelastung der Bevölkerung zu zeichnen. © hil/aerzteblatt.de

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