Politik
Lieferkette für Arzneimittel soll „robuster“ werden
Donnerstag, 14. Juli 2016
Berlin – Die Lieferkette für Arzneimittel soll „robuster“ werden, um mögliche Engpässe in der medizinischen Versorgung zu vermeiden. Darauf hat die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/9049) auf eine Kleine Anfrage (18/8835) der Linksfraktion im Deutschen Bundestag hingewiesen.
Demnach sei als ein Ergebnis des Pharmadialogs beschlossen worden, ein „Jour Fixe“ einzurichten, um die Versorgungslage zu beobachten und zu bewerten. Zusätzlich wollten die Dialogpartner weitere Anstrengungen unternehmen, um Lieferengpässen entgegenzuwirken und mehr Transparenz für eine nachhaltige Versorgung der Patienten zu schaffen, heißt in der Antwort.
Die Regierung stellt zudem klar, dass Lieferengpässe bei Arzneimitteln nicht zwangsläufig zu Versorgungsengpässen führen, weil meist alternative Präparate zur Verfügung stünden. Die pharmazeutische Industrie habe sich jedoch verpflichtet, „durch weitere Optimierung der Prozesse und des Qualitätsmanagements zu einer Verbesserung der Versorgungssituation beizutragen“.
Die Selbstverpflichtung der Industrie erstrecke sich auch darauf, Zulassungsbehörden und Kliniken über drohende Lieferengpässe bei für die Versorgung wichtigen Wirkstoffen zu informieren. So sollten die Hersteller laut Regierung mögliche Engpässe frühzeitig melden, damit verfügbare alternative Therapieoptionen von Ärzten und Apothekern rechtzeitig eingeplant werden könnten.
Die Gespräche im Pharmadialog hätten gezeigt, dass auch die Hersteller ein großes Interesse hätten, bei Lieferengpässen schnell zu handeln, heißt es in der Antwort weiter. Daher hätten sie sich zu freiwilligen Meldungen bereit erklärt. Das Bundesgesundheitsministerium werde die technischen Voraussetzungen für solche Meldungen verbessern und behalte sich vor, weitergehende Maßnahmen zu prüfen.
© hib/EB/aerzteblatt.de

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