Ausland
Hohe Impfstoffpreise erschweren Impfung von geflüchteten Kindern in Griechenland
Freitag, 15. Juli 2016
Athen/Berlin – Pharmaunternehmen müssen die Preise für Pneumokokken-Impfstoffe gegenüber Regierungen und Nichtregierungsorganisationen deutlich senken. Das hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen gefordert. Angesichts der aktuellen, „viel zu hohen Preise“ sei die Impfung geflüchteter Kinder in Griechenland auf Dauer kaum finanzierbar.
„Regierungen und humanitäre Organisationen müssen in die Lage versetzt werden, Kinder auf der Flucht effektiv zu schützen“, sagt Apostolos Veizis, medizinischer Leiter von Ärzte ohne Grenzen in Griechenland. In den vergangenen Wochen hat die Hilfsorganisation in Griechenland rund 5.000 geflüchtete Kinder gegen mehr als zehn Krankheiten geimpft, unter anderem gegen Lungenentzündung. Diese wird oft durch Pneumokokken ausgelöst und stellt weltweit die häufigste Todesursache bei Kindern unter fünf Jahren dar.
Pneumokokken-Impfstoffe werden ausschließlich von den Pharma-Unternehmen Pfizer und GlaxoSmithKline (GSK) hergestellt und kosten pro Impfdosis 60 Euro. Mit der Kampagne „A Fair Shot – Bezahlbarer Impfstoff für jedes Kind“ fordert Ärzte ohne Grenzen eine Preissenkung der Pneumokokken-Impfstoffe auf fünf US-Dollar pro Kind (für alle drei Dosen) für alle armen Länder sowie für humanitäre Organisationen. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema


Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.