Vermischtes
Urlaub kann Stoffwechseleinstellung bei Diabetikern stören
Dienstag, 19. Juli 2016
Jena – Urlaubsreisen können die Stoffwechseleinstellung bei Diabetikern durcheinanderbringen. „Im Urlaub kann es, bedingt durch vermehrte Bewegung, häufiger zu Unterzuckerungen kommen. Deshalb sollten Diabetes-Typ-2-Patienten Traubenzucker oder Getränke dabeihaben, die den Blutzucker rasch erhöhen“, rät Ulrich Alfons Müller, Leiter des Funktionsbereiches Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen der Klinik für Innere Medizin III am Universitätsklinikum Jena.
Diabetiker sollten bei Unterzuckerung 20 Gramm Traubenzucker, eine Tube Jubin oder ein Tetra Pak gezuckertes Fruchtsaftgetränk zu sich nehmen, empfiehlt der Endokrinologe. Patienten mit Typ-1-Diabetes sollten unbedingt ein Glukagen-Hypokit mit sich führen und Freunde oder Angehörige in die Handhabung eingewiesen haben.
„Neben Traubenzucker sind Medikamente, Insulin, Teststreifen, Spritzen, Pens, ein Blutzuckertagebuch und zwei Blutzuckermessgeräte ein Muss im Reisegepäck“, betonte Müller. Insbesondere bei einer Flugreise sollten diese auf mehrere Handgepäckstücke verteilt werden.
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Bei langen Flugreisen nach Osten oder Westen müssen Patienten auch die Zeitverschiebung beachten, die sich auf die Dosis von Insulin oder Tabletten auswirkt. Außerdem gehört ein ärztliches Zertifikat in Englisch zum Gepäck. „Damit es wegen Insulinpens, Lanzetten, Kanülen und Insulinpatronen nicht zu Problemen mit dem Zoll kommt. Hier ist auch gelistet, was der Patient mit sich führt“, erläuterte Guido Kramer, Diabetesberater an der Klinik für Innere Medizin III.
Das geänderte Essen im Urlaub ist ein weiterer Faktor, der laut Müller zu Problemen führen kann. „Patienten sollten ihren Blutzucker im Urlaub öfter messen, vor allem, wenn sie beim Essen unsicher sind und nicht wissen, wie stark es auf den Blutzucker wirkt“, empfiehlt er. Wichtig ist außerdem, dass Insulin richtig zu lagern. „Wenn Insulin in der Sonne liegt, kann es seine Wirkung verlieren“, warnt Müller. © hil/aerzteblatt.de

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