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Politik

Ersatzkassen verabschieden gemeinsames Forderungspaket zum Morbi-RSA

Mittwoch, 20. Juli 2016

Berlin – Wie muss ein gerechter Risikostrukturausgleich aussehen, damit keine Kran­ken­kasse bei den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds benachteiligt oder bevorzugt ist? Die Meinungen darüber gehen weit auseinander und sorgen seit Monaten für einen heftigen Streit – sowohl in der großen Koalition als auch unter den Kassen und innerhalb der einzelnen Kassenlager. Nun haben sich die Ersatzkassen auf ein gemein­sa­mes For­derungs­paket verständigt, wie der morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Mor­bi-RSA) umgebaut werden muss.

Demnach fordern Techniker Krankenkasse (TK), Barmer GEK, DAK-Gesundheit, KKH Kaufmännische Krankenkasse, Handels­kranken­kasse (hkk) und HEK – Hanseatische Krankenkasse Neuregelungen bei der Krankheitsauswahl, eine gesonderte Berück­sichtigung von Erwerbsminderungsrentnern, die Einführung eines Hochrisikopools und die Anrechnung der Verwaltungskosten der Disease Management Programme (DMP).

Ebenfalls soll es Korrekturen bei den vorwiegend im Ausland lebenden Versicherten geben. Darüber hinaus sprechen sich die Ersatzkassen dafür aus, eine Regional­komponente einzuführen, um regionale Kostenunterschiede zu berücksichtigen.

Nach Informationen der FAZ geht es um ein Umverteilung von Mitteln aus dem Gesund­heitsfonds in Höhe von rund 500 Millionen Euro zugunsten der Ersatzkassen. Damit sich diese auf ein einheitliches Vorgehen einigen konnten, sei vereinbart worden, diese zu­sätzlichen Einnahmen wiederum unter den Ersatzkassen gerecht aufzuteilen, heißt es weiter. „Wir teilen die Beute“, zitiert die Zeitung einen Vorstand.

„Die strukturellen Benachteiligungen der Ersatzkassen im Morbi-RSA müssen ein Ende haben“, hob der Verbandsvorsitzende Christian Zahn auf der Mitgliederversammlung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) hervor. Um faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Krankenkassen zu erreichen, müsse der Morbi-RSA weiterentwickelt werden. Man habe daher „gemeinsame Reformvorschläge entwickelt und sich auf eine gemeinsame RSA-Politik verständigt“.

Zahn zufolge sollen mit dem Paket „Ungleichgewichte unter den Krankenkassen abge­baut und mehr Gerechtigkeit in der Finanzausstattung erreicht werden“. Von der Politik forderte er, die Reform des Morbi-RSA nicht auf die lange Bank zu schieben. „Die Be­nach­teiligungen der Ersatzkassen und deren Versicherten können von der Politik nicht länger ignoriert werden.“

© may/aerzteblatt.de

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