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Ausland

Syrien: Vier Feldkrankenhäuser bei Luftangriffen in Aleppo getroffen

Montag, 25. Juli 2016

Aleppo – Bei Luftangriffen in der belagerten syrischen Stadt Aleppo sind laut Ärzten vier Feldkrankenhäuser und eine Blutbank getroffen worden. Bei den Angriffen in der Nacht zum Sonntag kam ein Neugeborenes ums Leben, wie der Verband unabhängiger Medi­ziner (IDA) mitteilte, der in der von syrischen Regierungstruppen belagerten Stadt mehre­re Gesundheitseinrichtungen betreibt.

Die humanitäre Lage der Bevölkerung in den Rebellengebieten von Aleppo spitzt sich damit weiter zu. Laut IDA starb das Neugeborene, weil nach dem Angriff das System zur künstlichen Beatmung ausfiel. Alle vier Feldkrankenhäuser mussten ihren Betrieb ein­stellen. In den vergangenen Monaten wurden im belagerten Osten Aleppos wiederholt Kliniken von Luftangriffen getroffen. In den Rebellengebieten der Stadt leben etwa 200.000 Menschen.

Nach Angaben des IDA sind in den östlichen Stadtteilen von Aleppo nur noch fünf Krankenhäuser in Betrieb. Es handele sich um eine „große menschliche Katastrophe“. Die Belagerung der Stadt und die Zerstörung von Gesundheitseinrichtungen seien Kriegsverbrechen. Marianne Gasser von der Rot-Kreuz-Vertretung in Syrien erklärte, die Angriffe erfüllten sie „mit Hoffnungslosigkeit“.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab es 2015 in Syrien 135 Angriffe auf Ge­sund­heitseinrichtungen und ihre Mitarbeiter. Insgesamt wurden nach UN-Angaben seit Beginn des Syrien-Konflikts mehr als 700 Ärzte und Krankenpfleger getötet. Einige Lan­desteile sind mittlerweile von jeglicher medizinischen Versorgung abgeschnitten.

Aleppo, die zweitgrößte Stadt Syriens, ist seit 2012 zwischen Armee und Rebellen geteilt. Seit 17. Juli werden die von Rebellen beherrschten östlichen Stadtteile von der Regie­rungsarmee belagert. Seit Beginn des syrischen Bürgerkrieges im März 2011 wurden mehr als 280.000 Menschen getötet, Millionen weitere ergriffen die Flucht. © afp/aerzteblatt.de

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