Medizin
Statine: Schutzwirkung lässt mit sinkender Nierenfunktion nach
Freitag, 29. Juli 2016
Die Schutzwirkung von Statinen, die durch die Senkung des Cholesterins die Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen senken, lässt einer Meta-Analyse in Lancet Diabetes & Endocrinology (2016; doi: 10.1016/S2213-8587(16)30156-5) zufolge mit sinkender Nierenfunktion nach. Da Herzinfarkte und Schlaganfälle bei Menschen mit Niereninsuffizienz häufiger sind, könnte eine Restwirkung dennoch nützlich sein.
Dass Statine das Fortschreiten der Atherosklerose bremsen und dadurch Patienten vor kardiovaskulären Erkrankungen schützen, ist hinlänglich durch randomisierte Studien belegt. In den Studien war jedoch auch aufgefallen, dass Menschen mit schlechter Nierenfunktion weniger von den Cholesterinsenkern profitieren.
Es ist deshalb umstritten, ob beispielsweise Dialyse-Patienten mit Statinen behandelt werden sollten. Die Frage war Gegenstand von mindestens zehn Meta-Analysen und einer Cochrane-Bewertung - ohne dass eine eindeutige Antwort gefunden wurde. Die Leitlinie der KDIGO – eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die die Behandlung von Patienten mit Nierenkrankheiten verbessern will – empfiehlt die Behandlung bei Niereninsuffizienz nur in Ausnahmefällen. Bei Dialyse-Patienten sollte sie nicht begonnen werden.
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Die jetzt von der Cholesterol Treatment Trialists’ (CTT) Collaboration publizierte zwölfte Meta-Analyse unterscheidet sich von früheren Untersuchungen dadurch, dass sie Rohdaten der Patienten aus allen 28 Studien der Meta-Analyse auswerten konnte. Außerdem konnten die Todesfälle in einer wichtigen Studie (AURORA) neu überprüft werden.
Die Ergebnisse, die Forscher vom Nuffield Department of Population Health in Oxford und vom National Health and Medical Research Council in Sydney jetzt vorstellen, ergeben eine klare Korrelation: Je besser die Nierenfunktion, desto besser ist die Schutzwirkung vor vaskulären Ereignissen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Bei Menschen mit normaler Nierenfunktion (eGFR 60 ml/min/1,73 m2 oder besser) sinkt das Risiko um 22 Prozent. Das relative Risiko von 0,78 lässt mit einem 99-Prozent-Konfidenzintervall von 0,75 bis 0,82 keine Zweifel an der Schutzwirkung zu.
Bei Menschen mit leicht eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR 45 bis unter 60 ml/min/1,73 m2) sind die Ergebnisse ebenfalls eindeutig. Das relative Risiko beträgt 0,76 (0,70-0,81), also eine Risikominderung um 24 Prozent.
Auch für eine mittelgradige Niereninsuffizienz (eGFR 30 bis unter 45ml/min/1,73 m2) ist eine leichte Schutzwirkung eindeutig. Das relative Risiko betrug 0,85 (0,75-0,96), also eine Reduktion um 15 Prozent.
Bei einer hochgradigen Niereninsuffizienz (eGFR unter 30) waren die Ergebnisse jedoch nicht mehr eindeutig: Für Patienten, die noch nicht dialysiert wurden, ermittelten die CTT-Autoren ein relatives Risiko von 0,85 (0,71-1,02) und für Dialyse-Patienten ein relatives Risiko von 0,94 (0,79–1,11). Damit ist zwar weitgehend ausgeschlossen, dass die Statine den Patienten einen vaskulären Schaden zufügen (auch wenn die 99-Prozent-Konfidenzintervalle) dies nicht ganz ausschließen. Die Schutzwirkung ist jedoch insgesamt minimal und die Frage, ob diese Patienten mit Statinen behandelt werden sollten, dürfte weiterhin offen sein.
Muh Geot Wong und Vlado Perkovic vom George Institute for Global Health in Sydney, nennen ein mögliches Argument, das für eine Behandlung sprechen könnte. Kardiovaskuläre Ereignisse sind bei Patienten mit Niereninsuffizienz deutlich häufiger als bei Nierengesunden. Eine kleine Schutzwirkung könnte deshalb unter dem Strich einer größeren Anzahl von Patienten zugute kommen, schreiben die beiden Editorialisten.
© rme/aerzteblatt.de

Die genetische Disposition der KHK :-
Doctor Nabil Abdul Kadir DEEB
& Fatima Zahra Boukantar - DEEB
Die genetische Disposition der KHK :-
Die genetische Disposition der KHK hat in den meisten Fällen keine monogene Basis, wie z.B. bei der familiären Hypercholesterinämie oder dem familiären Liganden Defekt APOB 100, sondern ist meist multifaktoriell bedingt mit polygener Basis.
Die unterschiedliche genetische Disposition der KHK kann dabei durch unterschiedliche Varianten (Mutation oder Polymorphismus) der entsprechend für die Atherosklerose wichtigen Gene erklärt werden. Mutationen
mit konsekutiver Mortalität oder starker Morbidität bei Heterozygotie (autosomal dominante Erbgänge), werden durch evolutionäre Selektion in ihrer Prävalenz niedrig gehalten.
Genetische Polymorphismen sind primär nichts anderes als unterschiedliche Nukleotidsequenzen in einem
Genabschnitt ohne zunächst einen eindeutig zuzuordnenden Phänotyp bzw. ohne eine eindeutig zuzuordnen der Erkrankung. Dabei ist zu beachten, dass das individuelle Genom zu 99% identisch ist und in nur etwa 1‰
polymorphe Regionen vorliegen (i.d.R. SNP), wobei man von ca. 2–3 Millionen SNPs in Introns, Exons, regulatorischen und intergenen Bereichen ausgeht. Ein zentrales wesentliches Problem der Analyse genetischer Faktoren der KHK besteht bis heute darin, dass wir nicht wissen,welche und wieviel Gene die
genetische Disposition der KHK verursachen; d.h. wir wissen auch nicht, welche Gene getestet werden müssten,um die genetische Disposition für die KHK einigermaßen vollständig zu erfassen.
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Ihr
Nabil Abdul Kadir DEEB
Arzt – Physician – Doctor
PMI-Ärzteverein e.V.
Palästinamedico International Ärzteverein – ( P M I ) e.V.
Department of Medical Research
Département de la recherche médicale
53173 Bonn – Bad Godesberg
/ GERMANY
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e.mail: doctor.nabil.deeb.pmi.germany@googlemail.com
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