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Ausland

USA: Republikanische Partei billigt Repara­tivthera­pie

Mittwoch, 3. August 2016

/dpa

Frankfurt am Main – In den USA hat die republikanische Partei die sogenannte Repara­tiv­thera­pie, die Homosexualität „heilen“ soll, in ihrem Parteiprogramm gebilligt. Darauf hat der Aids-Forscher Chris Beyrer hingewiesen. Dies sei „wissen­schaft­lich völlig unhaltbar“ und „eine schreck­liche Stigmatisierung“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Beyrer zeigte sich über die zu­neh­mende Diskri­mi­nie­rung von Lesben, Schwu­len, Bisexu­ellen und Transgender (LGBT) besorgt. In den USA und überall auf der Welt gebe es „Rückschläge“ in Bezug auf deren Rechte, sagte er.

Mitte Juli hatten die Republikaner ihr Leitprogramm verabschiedet. Darin heißt es, die Partei unterstütze „das Recht der Eltern, die richtige Behandlung oder Therapie für ihre minderjährigen Kinder zu bestimmen”. Dem Magazin Time zufolge sollte der Wortlaut in Bezug auf die Reparativtherapie ursprünglich deutlicher ausfallen, wurde aber abge­schwächt.

Bereits vor einem Jahr hatten die Texanischen Republikaner in Fort Worth psycho­the­ra­peutische Programme begrüßt, die Menschen dabei helfen sollen, ihre sexuelle Orientierung zurückzudrängen. Eine „wiedergutmachende Therapie und Behandlung“, die „nach Heilung und Ganzheit ihres homosexuellen Lebensstils stre­be“, solle für alle Patienten als rechtmäßig und effektiv anerkannt und der Zugang dazu durch kein Gesetz und keine Anordnung behindert werden, zitierte der Stern den Be­schluss der Republikaner.

Der Weltärztebund lehnt die auch Konversions- oder Reorientierungstherapie ge­nannte psychotherapeutische Behandlung strikt ab. „Homosexualität ist keine Er­krankung und bedarf des­halb keinerlei Heilung“, fasste der Präsident der Bundes­ärz­te­­­­kammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery, bereis im Oktober 2013 eine damalige Stellungnah­me der 64. Ge­ne­ral­versammlung des Weltärztebundes im brasilia­ni­schen Fortaleza zu­sammen.

Die BÄK hatte einen entsprechenden Vorschlag in enger Zusammenarbeit mit der Deu­tschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nerven­heil­kunde (DGPPN) erarbeitet und gemeinsam mit der französischen Ärzte­kammer und der British Medical Association beim Weltärztebund eingereicht. „Eine große Mehrheit unse­rer internationalen Kollegen stimmten zu, dass diese Erklärung längst überfällig war“, betonte Montgomery damals. © may/kna/aerzteblatt.de

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