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Beratungsstellen für Schwangere fordern bessere Finanzierung

Donnerstag, 4. August 2016

Dresden – Die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege fordern für die Beratung von Schwan­geren eine bessere Finanzierung. „Wir stoßen an die Grenzen unserer Möglich­kei­ten“, sagte der Vorsitzende der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Sachsen, Christian Schönfeld, heute in Dresden. Die Träger müssten 20 Prozent der Kosten selbst aufbrin­gen, obwohl die Beratung von Schwangeren eine gesetzliche Pflichtaufgabe sei. Diese Eigenmittel könnten kaum noch erwirtschaftet werden, dafür blieben nur Spenden oder Mitgliedsbeiträge zur Finanzierung.

Schönfeld verwies auf Thüringen, wo das Land seit Anfang Juli die Personalkosten zu 100 Prozent übernehme, die Sachkosten zu 80 Prozent. Das sei eine „angemessene Finanzierung“, so Schönfeld.

Zur Liga der Freien Wohlfahrtsverbände gehören unter anderem das Deutsche Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt und die Diakonie. „Soll das bislang noch flächendeckende Beratungsangebot erhalten bleiben, muss der Freistaat den Förderbetrag neu fest­setzen“, erklärte Thomas Emmrich, Geschäftsführer der Diakonie Pirna. Der Zuschuss müsse angesichts steigender Personal- und Sachkosten von derzeit 55.000 Euro pro Jahr und Vollzeitkraft auf mindestens 65.000 Euro steigen.

Kritik kommt auch von den Grünen: „Die Finanzierung der Beratungsangebote für schwan­gere Frauen in Sachsen ist auf Kante genäht“, sagte der Fraktionsvorsitzende Volkmar Zschocke. Die Landesregierung reize ihren gesetzlichen Spielraum voll aus und ringe den Trägern den maximalen Eigenanteil ab.

In den 56 Beratungsstellen der Freien Wohlfahrtspflege wurden im Vorjahr rund 4.800 Frauen in mehr als 5.100 Gesprächen zu einem Schwangerschaftsabbruch beraten. In mehr als 24.300 Fällen ging es um Themen wie Sozialleistungen, die Beantragung von Elterngeld, Probleme mit dem Partner oder berufliche Sorgen von werdenden Müttern.

Nach Angaben der Verbände hat sich die Zahl der Beratungen in den vergangenen Jahren auf einem ähnlichen Niveau eingependelt, das Verhältnis aber habe sich ge­än­dert: Die Zahl der Konfliktberatungen zu Schwangerschaftsabbrüchen ging zurück, dafür stieg der Bedarf an sozialer Beratung. Das liege vor allem an der zunehmenden Büro­kratie für die Beantragung von Leistungen, hieß es.

Die Zahl der Abtreibungen ist in Sachsen im Vorjahr zum elften Mal in Folge gesunken. Auch bundesweit geht die Zahl der Abtreibungen zurück. Mit knapp 5.300 Schwanger­schaftsabbrüchen gab es 2015 im Freistaat fast 300 weniger als noch im Jahr zuvor. © dpa/aerzteblatt.de

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