Vermischtes
Mückenatlas erfasst Verbreitung von Stechmücken
Donnerstag, 4. August 2016
Berlin – Mit starken Niederschlägen und sommerlichen Temperaturen bietet die augenblickliche Wetterlage ideale Fortpflanzungsmöglichkeiten für Stechmücken. Wann, wo und welche Arten von Mücken in Deutschland vorkommen, kartiert mit Hilfe interessierter Bürger der sogenannte Mückenatlas. Er ist 2012 gestartet.
Hintergrund ist, dass es in Deutschland vorher kein Überwachungs- oder Meldesystem über das Vorkommen medizinisch relevanter Stechmückenarten gab. Hinter dem Projekt stehen das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und das Friedrich-Loeffler-Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI).
„Durch die in Europa in den letzten Jahren zunehmenden Ausbrüche von von Stechmücken übertragenen Krankheiten wie Dengue-, Westnil- oder Chikungunya-Fieber sowie dem jüngsten Zikavirus-Ausbruch in Südamerika wurde die aktuelle Bedeutung von Stechmücken als Krankheitsüberträger unter Beweis gestellt. Zur Risikoabschätzung benötigen wir dringend Daten zur Verbreitung der in Deutschland vorkommenden invasiven und einheimischen Arten“, erläuterte Doreen Walther vom ZALF und bittet um Mithilfe bei dem Projekt Mückenatlas.
Die Wissenschaftler konnten mit Hilfe der Mückenatlas-Einsendungen Ansiedlungen der asiatischen Buschmücke (Aedes japonicus) in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen nachweisen. Die als potenzieller Überträger von Krankheitserregern ungleich gefährlicher einzuschätzende asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wurde hingegen in Baden-Württemberg und Thüringen gefunden.
Bürger, die sich an dem Projekt beteiligen wollen, sollen dem Mückenatlas intakte gefangene Mücken in kleinen Gefäßen zusenden.
Langfristig ist geplant, dem Mückenatlas vergleichbare Projekte für weitere Blutsauger und potenzielle Überträger von Krankheitserregern wie Zecken, Gnitzen, Kriebelmücken und Bremsen folgen zu lassen. © hil/aerzteblatt.de

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