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Ärzteschaft

Thüringen: Ärztliche Versorgung auf dem Land gesichert

Donnerstag, 4. August 2016

Weimar – Die Einwohner Thüringens müssen maximal zehn Kilometer bis zum nächsten niedergelassenen Arzt fahren. Das ergab eine Erhebung der Kassenärztlichen Verei­ni­gung (KV) Thüringen, die heute in Weimar vorgestellt wurde. Sie untersuchte, wo die Ärzte sowie Psychotherapeuten in Thüringen praktizieren. „Die ambulante ärztliche Ver­sor­gung in Thüringen ist beispielhaft für die öffentliche Daseinsvorsorge“, betonte die 1. Vorsitzende des Vorstandes der KV Thüringen, Annette Rommel.

Konkret praktizieren der Erhebung zufolge insgesamt 688 Ärzte und 51 Psychothera­peuten im ländlichen Raum. 564 Hausärzte haben ihre Praxis auf dem Land, wodurch in insgesamt 318 Orten Hausarztpraxen existieren, in 80 weiteren Orten hausärztliche Filial- oder Zweigpraxen. Ein Blick auf die sonstige Infrastruktur zeigt: Damit haben es die Thü­ringer in allen Landkreisen näher zum Arzt als beispielsweise zur nächsten Schule oder zur nächsten Polizei-Dienststelle. Zudem beschäftigen etwa 400 Ärzte nichtärztliche Praxisassistentinnen, die sie bei der Versorgung von Patienten auf dem Land unter­stützen.

Mit ihrer Untersuchung reagiert die KV auf die derzeitige Debatte über die ambulante ärztliche Versorgung in Deutschland, bei der unter anderem eine Landarzt-Quote bei Zulassungen zum Medizinstudium gefordert wird. „Wir negieren nicht die Sorgen, über die diskutiert wird, wie das relativ hohe Durchschnittsalter der Ärzte oder Probleme beim Finden von Praxisnachfolgern. Wir haben diese Situation aber schon vor Jahren erkannt und gemeinsam mit verschiedenen Partnern mit einem umfangreichen Förderpaket gegengesteuert“, sagte Rommel.

Nach Daten der KV Thüringen würden immer noch 98 Prozent der ambulant tätigen Ärzte in Thüringen, die ihren Sitz abgeben, einen Nachfolger finden. Verschiedene Modelle der Tätigkeit, von der klassischen Niederlassungspraxis über unterschiedliche Möglichkeiten der Arbeit in Anstellung, gewährleisteten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

An die Landes- und Kommunalpolitik in Thüringen appelliert die KV, bei der langfristigen Sicherung der ambulanten ärztlichen Versorgung mit der ärztlichen Selbstverwaltung zu­sammenzuarbeiten. Gute Beispiele gebe es schon, unter anderem das Förderpro­gramm des Landes für die ambulante Versorgung, das jedoch zum Jahresende ablaufe. © ER/aerzteblatt.de

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