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Ärzteschaft

KBV kritisiert Mythos der Überversorgung in städtischen Regionen

Donnerstag, 4. August 2016

Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) tritt Vorwürfen entgegen, Ärzte seien in Deutschland regional schlecht verteilt. „Zunächst einmal ist die Sicherstellung in allen Regionen gewährleistet“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen im Interview mit KV-on, dem digitalen Webkanal der KBV.

Gassen wandte sich direkt gegen Aussagen des Wissenschaftlichen Institutes der AOK (WIdO). Dieses hatte Mitte Juli im sogenannten Ärzteatlas die Verteilung der Mediziner in Deutschland kritisiert. „Die Versorgungslage ist durch eine steigende Arztdichte, aber auch durch erhebliche Verteilungsprobleme gekennzeichnet. Die Überversorgung in einigen Regionen bindet Ressourcen, die anderswo fehlen“, sagte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO anlässlich der Veröffentlichung des Atlas.

Laut Gassen ist die pauschale Forderung falsch, mehr Ärzte sollten sich auf dem Land niederlassen. Grund dafür sei die demografische Entwicklung in Deutschland, die dazu führe, dass die Bevölkerungsdichte in vielen ländlichen Regionen abnehme, in vielen Städten aber steige.

Eine „Überversorgung“ in Städten existiere nur nach der Terminologie der Bedarfspla­nung, stellte Gassen klar. In Wirklichkeit sei der Bedarf sehr groß, das zeige schon die Einrichtung der Terminservicestellen.

Im Übrigen sei jede Praxis auch in nominell überversorgten Regionen mit Zustimmung der Krankenkassen dort. „Man beschwert sich hier über einen Zustand, den man selbst mitverursacht hat – und für den es gute Gründe gab“, so der KBV-Chef. Er betonte, jede Praxis in nominell überversorgten Regionen sei in der Versorgungswirklichkeit not­wendig und daher gemeinsam mit den Kassen veranlasst worden. © hil/aerzteblatt.de

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