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Medizin

Prostatakrebs: PDE-5-Hemmer wirken sich nicht auf das Risiko aus

Freitag, 5. August 2016

Los Angeles – Medikamente gegen erektile Dysfunktion (ED), Phosphodiesterase-5-Inhibtoren (PDE-5-Hemmer), haben keinen Einfluss auf das Risiko, Prostatakrebs zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommen Ärzte vom Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles. Die Studie wurde in The Journal of Urology (DOI:10.1016/j.juro.2016.03.172) publiziert.

„Studien an Mäusen ließen darauf schließen, dass PDE-5-Hemmer eine Antikrebs-Aktivität haben“, berichtete der Autor Stephen J. Freedland, MD vom Samuel Oschin Comprehensive Cancer Institute am Cedars-Sinai in Los Angeles. Beim Menschen liegen jedoch keine eindeutigen Ergebnisse vor.

Die Forscher um den Erstautor Juzar Jamnagerwalla untersuchten daher den Zusammen­hang, zwischen dem Risiko Prostatakrebs zu entwickeln und der Einnahme von PDE-5-Hemmern bei 6.501 Männern mit einer benignen Prostatahyperplasie (BPH). Die Daten stammen aus der REDUCE-Studie, eine vierjährige randomisierte Multizenter-Studie. Die Abkürzung steht für 'Reduction of Dutasteride of Prostate Cancer
Events'. Den Probanden wurden nach zwei und vier Jahren Biopsien entnommen, um diese nach bösartigen Tumorzellen zu untersuchen.

Mehr als 360 (5,6%) Studienteilnehmer nahmen PDE-5-Hemmer zu Beginn der Beobachtung. Bei 71 von ihnen stellten die Ärzte später die Diagnose Prostatakrebs, das entspricht 19,5 %. Bei denjenigen, die keine PDE-5-Hemmer erhalten hatten, erkrankten mit 1.391 (22,7%) nicht signifikant mehr. Auch den Differenzierungsgrad des Krebsgewebes haben die Autoren untersucht und fanden keine Unterschiede in Abhängigkeit der Medikamenteneinnahme.

ED betrifft 20 bis 40 % der Männer ab dem 60. Lebensjahr. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter weiter zu. In der Therapie setzen Ärzte die PDE-5-Hemmer Tadalafil, Vardenafil und Sildenafil ein. Männer im Norden Amerikas nutzen diese Medikamente häufiger als im Süden. Eine geringere Prävalenz von Prostatkrebs konnten die Studienautoren aber auch unter regionalen Aspekten nicht feststellen. © gie/aerzteblatt.de

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