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Ärzteschaft

Kardiologen fordern Aufbau von Herzinsuffizienz-Netz­werken

Freitag, 5. August 2016

Würzburg – Herzinsuffizienzpatienten haben nach einem Krankenhausaufenthalt häufig Probleme, eine angemessene Nachsorge zu finden. „Das belastet die Betroffenen schwer“, warnen das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI), die Deutsche Ge­sell­schaft für Kardiologie (DGK) und die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Ge­fäßchirurgie (DGTHG). Besonders wichtig sei eine sektorenübergreifende, eng ver­zahn­te Kooperation zwischen klinischer und ambulanter Betreuung der Herzschwäche­patien­ten, fordern die Gesellschaften in der Zeitschrift Der Kardiologe.

„Klassischerweise müssen chronische Herzschwächepatienten im Verlauf ihrer Erkran­kung drei bis vier Mal stationär aufgenommen werden“, erläuterte Georg Ertl, Sprecher des DZHI. Nach dem Krankenhausaufenthalt gelangten viele Patienten in eine Versor­gungs­kette aus Kardiologen, Hausärzten und nichtärztlichen Leistungserbringern, die oft nicht effektiv genug miteinander kommunizierten und kooperierten. „Viele Studien haben gezeigt, dass die Langzeitprognose bei Herzschwäche signifikant verbessert werden kann, wenn neue, sektorenübergreifende Behandlungsstrategien und Versorgungs­kon­zepte umgesetzt würden“, so Ertl.

Die Gesellschaften fordern zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der leitenden kardio­logischen Krankenhausärzte (ALKK) und dem Bundesverband der niedergelassenen Kar­diologen (BNK), die verschiedenen Leistungsträger in neu zu etablierenden Herz­in­suffizienz-Netzwerken zusammenzuschließen. „Wir empfehlen ein Netz aus Versorgungs­komponenten, das lokale und überregionale Versorgungseinheiten kombiniert“, heißt es aus den Gesellschaften.

Schwerpunktpraxen oder -ambulanzen mit entsprechender tech­nischer Ausstattung und spezialisiertem Pflegepersonal sollten lokal erste Anlaufstelle sein, Schwerpunktkliniken in den Krankenhäusern seien die nächstgrößere Station. Zuletzt sollten große, überre­gi­o­nale Zentren für Herzinsuffizienz die Infrastruktur für chirurgische Eingriffe und Akut­situa­tionen darstellen.

Besonders wichtig in den neu zu schaffenden Netzwerken ist den Fachgesellschaften zu­folge die Kommunikation über Sektorengrenzen hinweg. „Wir empfehlen daher, dass in den Netzwerken Raum geschaffen wird für mehr Interaktion mit behandelnden Hausärz­ten, Pflegepersonal, Angehörigen und Palliativbetreuern – etwa durch Schulungen“, empfehlen die Verbände. Die Netze sollten außerdem das Entlass­management aus den Spezialzentren der Krankenhäuser in die hausärztliche und ambulant kardiologische Ver­sorgung koordinieren, so ihre Empfehlung. © hil/aerzteblatt.de

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