Ausland
Belagerte syrische Großstadt seit vier Tagen ohne Wasser
Mittwoch, 10. August 2016
Damaskus – Angesichts der erbitterten Kämpfe um die nordsyrische Großstadt Aleppo hat die UNO erneut eine „humanitäre Pause“ gefordert. Man verlange „wöchentliche 48-stündige humanitäre Pausen“, um die Millionen von hilfsbedürftigen Menschen in Aleppo mit Nahrungsmitteln und Medikamenten zu versorgen, erklärte die UNO heute.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnte, durch die Unterbrechung der Wasserversorgung infolge der Kappung der Stromversorgung für eine Pumpstation drohe in Aleppo eine Ausbreitung von Krankheiten. Bei Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius sei die Stadt seit vier Tagen ohne Wasser. „Kinder und Familien in Aleppo sind in einer katastrophalen Situation“, warnte Unicef.
Die Wiederherstellung der Wasserversorgung könne „nicht warten, bis die Kämpfe aufhören. Das Leben der Kinder ist in ernster Gefahr“, erklärte die UN-Organisation. Sie rief die Konfliktparteien auf, Experten umgehend zu erlauben, die Wasser- und Stromleitungen zu reparieren.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) äußerte sich entsetzt über die Lage in Aleppo. „Die Bilder aus Aleppo sind an Grausamkeit kaum zu überbieten“, sagte Steinmeier der Bild. „Seit nunmehr fünf Jahren wird auf dem Rücken der Menschen ein brutales Spiel um Macht in der Region gespielt. Und einige der Akteure haben derzeit keinerlei Interesse, den Konflikt zu beenden.“ Zugleich versicherte der Minister, er suche mit seinen Kollegen weiterhin „ununterbrochen nach Wegen, die Kriegsparteien zu Verhandlungen zu bewegen“.
© afp/aerzteblatt.de

Steinmeiers naive Weltsicht

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