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Medizin

Alzheimer: Gedächtnisverlust konnte bei Mäusen aufgehoben werden

Donnerstag, 11. August 2016

/ University of Manchester

Manchester – Forschern ist es bei Mäusen gelungen, den typischen Gedächtnisverlust der Alzheimer-Erkrankung vollständig aufzuheben. Dafür injizierten sie ein bereits bekanntes entzündungshemmendes Medikament, Mefenaminsäure, das auch bei Zahn- und Menstruationsschmerzen zum Einsatz kommt. Die Studie wurde in Nature Communications (doi:10.1038/ncomms12504) publiziert.

Die Alzheimer-Erkrankung wird von Entzündungsreaktionen begleitet, die die Funktion von Nervenzellen beeinträchtigen und sich negativ auf Lern- und Gedächtnisleistungen auswirken. Die typischen ß-Amyloid-haltigen Plaques im Gehirn verursachen Zellstress und aktivieren dabei das sogenannte NLRP3-Inflammasom (nucleotide-binding oligomerization domain like receptors containing pyrin domain). Dabei handelt es sich um einen zytosolischen Proteinkomplex, der vorwiegend in Immunzellen vorkommt.

Mefenaminsäure zählt zu den nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAID). Er hat eine schmerzlindernde, fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung. Die Prostaglandinsynthese, ein wichtiger Bestandteil der Entzündungsreaktion, wird dabei durch Hemmung der Cyclooxygenase verhindert.

Das Team um David Brough von der University of Manchester konnte den Gedächtnisverlust und die Entzündung im Gehirn von Mäusen vollständig beheben. Dafür injizierten sie einen Monat lang zehn genetisch veränderten Mäusen mit Gedächtnisproblemen Mefenaminsäure über eine implantierte Pumpe. Die Kontrollgruppe bestand ebenfalls aus zehn Mäusen, die einen Placebo erhielten.

Die Autoren sind sich sicher, dass Mefenaminsäure das NLPRP3-Inflammasoms blockiert. Damit wäre es das erste bereits bekannte Medikament, dass in diesen Stoffwechselweg eingreift, so Brough.

Die Studienautoren aus Manchester bereiten jetzt einen Antrag vor, um eine Phase II Studie zu initiieren. Da das Medikament bereits für andere Indikationen zugelassen ist und als sicher gilt, könnten so im Vergleich zur Entwicklung neuer Wirkstoffe etwa 15 Jahre bis zur Anwendung eingespart werden, schätzen die Forscher. © gie/aerzteblatt.de

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