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Politik

Krankenhäuser stellten 2015 mehr Ärzte ein

Dienstag, 16. August 2016

/dpa

Wiesbaden – Sowohl die Zahl der Krankenhausfälle als auch die stationäre Verweil­dauer sind im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant geblieben. Das berich­tete heute das Statistische Bundesamt (Destatis). Die Fallzahl stieg um 35.000 Fälle und damit um 0,2 Prozent auf 19,2 Millionen. Die durchschnittliche Verweildauer stagnierte bei 7,4 Ta­gen.

Gestiegen ist hingegen die Zahl der Mitarbeiter in den 1.953 Krankenhäusern des Lan­des. Die Zahl der Ärzte wuchs um 3.100 Vollzeitkräfte auf 153.900 (+ 2,1 Prozent). Die Zahl nicht-ärztlicher Mitarbeiter erhöhte sich um 19.700 Vollzeitkräfte auf 728.400 (+ 2,8 Prozent). Innerhalb des nicht-ärztlichen Personals stieg der Zahl der Pflegekräfte nur ge­ring: um 1.400 Vollzeitkräfte und damit um 0,5 Prozent auf 320.000.

Alle drei Krankenhausträger haben in den vergangenen Jahren mehr Ärzte eingestellt. In den kommunalen Kliniken wuchs die Zahl ärztlicher Voll­zeit­kräfte dem Statistischen Bun­des­­amt zufolge seit 2011 um 7.091 (+ 9 Prozent). In den freigemeinnützigen Häusern stieg sie im gleichen Zeitraum um 4.874 Vollzeitkräfte (+ 12,1 Prozent), in den privaten Einrichtungen um 3.269 Vollzeitkräfte (+ 16 Prozent).

Zahl der Krankenhausbetten geht weiter zurück
Die Bettenauslastung betrug im vergangenen Jahr 77,6 Prozent. Am höchsten war sie in den kommunalen Krankenhäusern (79,4 Prozent), gefolgt von den freigemeinnützigen (76,1 Prozent) und privaten Kliniken (75,4 Prozent). Die Anzahl der Krankenhausbetten ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen: um 2.700 auf 498.000 Betten. 48 Pro­zent dieser Betten standen 2015 in kommunalen, 34 Prozent in freigemeinnützigen und 18 Prozent in privaten Krankenhäusern.

Gesondert aufgeführt wird vom Statistischen Bundesamt die stationäre Behandlung in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. In diesem Bereich sank die Zahl der Be­hand­lungsfälle um 0,2 Prozent auf 1,9 Millionen. Die meisten der 165.000 Betten stehen in Krankenhäusern privater Träger (66 Prozent), gefolgt von kommunalen (19 Prozent) und freigemeinnützigen Trägern (16 Prozent). Die durchschnittliche Bettenauslastung in Vorsorge- und Rehakliniken betrug im vergangenen Jahr 83 Prozent. Auch hier ist die Bettenauslastung in kommunalen Häusern (92 Prozent) höher als in freigemeinnützigen (83 Prozent) und privaten (80 Prozent) Einrichtungen.

Marktanteile privater Krankenhausträger stagnieren
Die Marktanteile zwischen den verschiedenen Trägergruppen änderten sich in den ver­gangenen Jahrzehnten teils deutlich. So wuchs der Marktanteil privater Kranken­haus­trä­ger gemessen an der Zahl der Fälle zwischen 2002 und 2011 dem Krankenhaus Rating Report zufolge von 8,2 auf 16,3 Prozent. Der Anteil kommunaler Träger sank im gleichen Zeitraum von 55,3 auf 49,3 Prozent. Seit 2011 stagnieren diese Werte weitgehend.

„Ich nehme zurzeit zunehmend den Anspruch der kommunalen Träger wahr, die derzei­ti­ge Ausgeglichenheit der Trägerschaften in Deutschland beizubehalten und ihre Häuser nicht mehr den Privaten anzubieten“, hatte in diesem Zusammenhang vor kurzem Chris­ti­an Heitmann von der Münsteraner Unternehmensberatung zeb erklärt.

Angesprochen auf den Wert der Trägervielfalt erklärte Ludwig Kuntz von der Wirt­schafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln im Deutschen Ärzteblatt: „Alle Konzepte haben Vor- und Nachteile. Deshalb ist es nicht klar, ob Trägervielfalt gut oder schlecht ist.“ Zumindest werde mit einer Trägervielfalt das Risiko einer zu einsei­ti­gen Entwicklung reduziert.

© fos/aerzteblatt.de

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