NewsAuslandGelbfieber-Impfungen für 14 Millionen Menschen in Afrika
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Ausland

Gelbfieber-Impfungen für 14 Millionen Menschen in Afrika

Dienstag, 16. August 2016

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) startet zur Bekämpfung der Gelbfieber-Epidemie in Angola und im Kongo eine der bislang größten Impfkampagnen. Bis zu 14 Millionen Menschen sollen innerhalb weniger Wochen gegen die von Mücken übertrage­ne Krankheit geimpft werden, erklärte die WHO heute.

Ein Schwerpunkt der Aktion werden die Gebiete entlang der über 2.600 Kilometer langen Grenze der beiden Länder sowie die kongolesische Hauptstadt Kinshasa sein. Damit soll ein Ausbruch in der Zehnmillionen-Metropole verhindert werden.

Weil es weltweit nicht genügend verfügbare Reserven gibt, wird für die jetzigen Notfall­im­pfun­gen nur ein Fünftel der normalen Dosis verwendet. Damit lässt sich den Angaben zu­folge zumindest ein Schutz für ein Jahr gewährleisten. An der Kampagne sind unter anderem das Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen und das UN-Kinderhilfswerk Unicef be­teiligt.

Gelbfieberausbruch in Angola: Risiko: Virusverbreitung nach Asien

Das Gelbfieber zählt zu den hämorrhagischen Fiebern mit einer Gesamtletalität von bis zu 20%. Chinesische Gastarbeiter in Afrika haben das Virus – trotz Impfpflicht und arbeitsmedizinischer Regeln – in ihr Heimatland eingeschleppt. Für Reisende nach Angola ist die Gelbfieberimpfung vor Einreise und Arbeitsaufnahme Pflicht. Trotzdem haben sich dort Bürger afrikanischer Staaten sowie nordkoreanische

Der Epidemie sind bereits über 400 Menschen zum Opfer gefallen, örtliche Behörden haben rund 6.000 wahrscheinliche Ansteckungen gemeldet. Experten gehen davon aus, dass wegen der schlechten Gesundheitssysteme nur ein Bruchteil der Erkrankungen gemeldet wird.

Gelbfieber verursacht meist Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, kann aber auch tödlich enden. Übertragen wird es von Aedes-Stechmücken, die zum Beispiel auch Zika verbreiten.

Die Hilfsorganisation Save the Children, die sich an der Aktion in Kinshasa beteiligen wird, warnte unterdessen, dass sich die Epidemie ohne entschlossenes Handeln weltweit verbreiten könnte. Die Impfungen in Kinshasa seien der letzte Abwehrversuch, um eine Ausbreitung des Virus in der überfüllten Metropole zu verhindern. „Es gibt kein bekanntes Heilmittel für Gelbfieber, und es könnte sich weltweit verbreiten“, warnte Heather Kerr von Save the Children.

Im Normalfall wären der WHO zufolge für eine derart große Impfkampagne drei bis sechs Monate nötig. Wegen der Dringlichkeit müsse aber sofort begonnen werden, um eine Übertragung vor Beginn der Regenzeit im September zu vermeiden, hieß es.

Für die Kampagne werden rund 17 Millionen spezielle Spritzen benötigt, die eigens hergestellt und nach Kinshasa geflogen wurden. Der Impfstoff muss für volle Wirksamkeit bei Kühlschranktemperatur gelagert werden. Wegen der häufigen Stromausfälle vor Ort plant die WHO daher, mindestens 115.000 Eispacks zu nutzen. © dpa/aerzteblatt.de

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
LNS
LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Aktuelle Kommentare

    Archiv

    NEWSLETTER