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Rostocker Gewebebank darf Augenhornhäute aufarbeiten

Mittwoch, 17. August 2016

Augenhornhäute /dpa

Rostock – Die vor einem Jahr gegründete gemeinnützige Gewebebank Mecklenburg-Vorpommern hat die Erlaubnis zur Aufbereitung von Augenhornhäuten bekommen. Die entsprechende Genehmigung des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) liege vor, teilte Geschäftsführer Frank-Peter Nitschke heute in Rostock mit.

Diese sei Voraussetzung dafür, das Gewebe zu bearbeiten und Krankenhäusern die Transplantate zur Verfügung stellen zu können. Nun werde für Ende August die Genehmigung des da­für zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) erwartet. Den Planungen zufolge können Augen­ärzte ab September die Hornhäute über Online-Anfragen anfordern.

Nach Angaben Nitschkes können jährlich rund 1.000 Augenhornhäute für Patienten mit Augenproblemen bereitgestellt werden. „Damit werden zumindest in Mecklenburg-Vorpommern künftig keine Wartezeiten mehr entstehen“, sagte der Mediziner. Trotz neuer Gesetze läge die Wartezeit für eine Augenhornhaut bei etwa drei Monaten, Transplantate müssten deshalb aus dem Ausland importiert werden.

Derzeit liefen weitere Herstellungs- und Genehmigungsverfahren, um auch anderes Ge­webe wie Herzklappen, Gefäße oder Haut in Eigenregie verarbeiten zu können, sagte Nitschke. „Mit der Vorlage aller Genehmigungen wird die Rostocker Gewebebank künftig als eine von wenigen Einrichtungen in Deutschland ein vielschichtiges Spektrum der humanen Gewebetransplantate abdecken können.“

Erkrankungen der Hornhaut wie Krümmungen oder Trübungen führen unbehandelt zur Erblindung. Eine Transplantation kann davor bewahren oder den Patienten das Augen­licht zurückgeben. Dabei wird die erkrankte Hornhaut durch eine Spenderhornhaut er­setzt. Von den jährlich etwa 8.000 Transplantationen in Deutschland werden rund 1.000 durch Spenden aus dem Ausland abgedeckt. Experten gehen davon aus, dass die jährliche Zahl der Hornhauttransplantationen künftig auf 12.000 steigen wird. © dpa/aerzteblatt.de

Kommentare

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Avatar #697854
Dr.Bayerl
am Freitag, 26. August 2016, 13:27

sicher einer der segensreichsten Entwicklungen,

einen Blinden wieder zum Sehenden zu machen.
LNS
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