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Politik

Sachsen: Humorvolle Kampagne für Belange Behinderter

Donnerstag, 18. August 2016

Dresden – Augenzwinkernd statt tränenreich: Sachsen setzt sich mit einer launigen Kam­pagne für die Belange Behinderter ein. Unter dem Slogan „Behindern verhindern – Zeit für barrierefreies Handeln“ will die Regierung in Sachsen mit Großplakaten, Postkarten, einer Website und einem Kinospot für die Bedürfnisse Betroffener sensibilisieren. „Wir wollen Behindern verhin­dern. Denn Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf gleichberechtigte Teil­habe am Leben“, sagte Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) heute zum Start der Kampagne, die humorvoll angelegt ist.

Für ihr Anliegen haben die Sachsen fünf Motive ausgewählt: „Im Rollstuhl wissen, wie der Hase läuft!“ bezieht sich auf all jene, die nicht laufen können. „Ohne Hände den Stier bei den Hörnern packen!“ zielt auf Menschen, denen Gliedmaßen fehlen. „Mit Gendefekt ein toller Hecht!“ soll an geistig Behinderte erinnern. Zwei Motive für Gehörlose („Taub und die Flöhe husten hören!“) und Blinde („Blind wie ein Maulwurf seinen Weg machen!“) ergänzen die Kampagne. „Wir möchten zum Nachdenken, aber vor allem zum Umdenken anregen“, sagte Klepsch. Man wolle nicht auf Defizite abstellen, sondern auf Chancen.

Bei der Präsentation der Kampagne begrüßte die Ministerin die Gäste in der Gebärden­sprache. Für jedes der fünf Motive wurde ein Botschafter ausgewählt. Der stell­vertre­ten­de Landtagspräsident Horst Wehner ist einer von ihnen. Der 64-Jährige ist mehrfacher Deutscher Meister im Rollstuhltanzen. „Das Entscheidende ist, dass die Barrieren weg­kommen“, erklärte Wehner. „Wir sind nicht behindert, wir werden behindert“, sagte Dirk Schmidt vom Verein Inklusion in Dresden. Er hat einen Rollstuhl-Parcours entwickelt, auf dem man sich in die Lage von Rollstuhlfahrern versetzen kann.

Nach den Worten von Klepsch werden Menschen mit körperlichen und geistigen Ein­schrän­kungen oft nur über ihre Defizite wahrgenommen. Dabei hätten sie wie alle an­de­ren Stärken und Schwächen. Die Kampagne spiele deshalb mit bekannten Rede­wen­dun­gen und schreibe den Behinderten positive Eigenschaften zu.

Zugleich sei sie Teil des Aktionsplanes der Regierung zur Umsetzung der UN-Behinder­tenrechtskonvention. Konkrete Maßnahmen sollen im Herbst auf den Weg gebracht werden. „Neben den physischen Barrieren müssen wir auch Grenzen im Kopf über­win­den“, betonte die Ministerin. © dpa/aerzteblatt.de

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