Vermischtes
Neugeborenenscreening auf Mukoviszidose startet
Freitag, 19. August 2016
Bonn – Ab September werden Neugeborene im Rahmen der Erstuntersuchung auch auf Mukoviszidose geprüft. Darauf hat der Verein Mukoviszidose hingewiesen. Die Früherkennung soll eine schnellere Diagnose und Therapie der unheilbaren Stoffwechselerkrankung ermöglichen. Der ursprünglich bereits für Juli geplante Start des erweiterten Screenings hatte sich aufgrund notwendiger Beratungen im Gemeinsamen Bundesausschuss verzögert.
Das neu eingeführte Screening wird an bereits bestehende Untersuchungen für Neugeborene auf andere Stoffwechselerkrankungen gekoppelt. Dabei werden den Babys einige Tropfen Blut aus der Ferse entnommen und in einem Screening-Labor untersucht. Ein auffälliges Screening-Ergebnis bedeutet aber nicht, dass das Kind tatsächlich erkrankt ist. Nur eins von fünf Kindern mit einem auffälligen Screening-Ergebnis hat tatsächlich Mukoviszidose. Erst der sogenannte Schweißtest ermöglicht eine verlässliche Diagnose.
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„Eltern, deren Kinder ein auffälliges Screening-Ergebnis aufweisen, sollten sich deshalb zeitnah an ein zertifiziertes Mukoviszidose-Zentrum wenden“, empfiehlt Manfred Ballmann, erster stellvertretender Bundesvorsitzender des Vereins Mukoviszidose. Nur dort sei garantiert, dass der Schweißtest nach den aktuellen Leitlinien durchgeführt werde.
Bundesweit sind rund 8.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose betroffen. Durch eine Störung des Salz- und Wasserhaushalts im Körper bildet sich bei Mukoviszidose-Betroffenen ein zähflüssiges Sekret, das Organe wie die Lunge und die Bauchspeicheldrüse irreparabel schädigt. Jedes Jahr werden etwa 200 Kinder mit der seltenen Krankheit geboren. © hil/sb/aerzteblatt.de

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