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Politik

Erneut Streit um Glyphosat

Freitag, 19. August 2016

Berlin – Um das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat ist in Berlin ein neuer Streit entbrannt. Die Grünen haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihr Vor­ha­ben kritisiert, sich für den weiteren Einsatz stark zu machen. „Frau Merkel sendet da­mit das völlig falsche Signal“, erklärte Fraktionschef Anton Hofreiter heute. Statt das Acker­gift endlich zu verbieten und sich für eine intakte Landwirtschaft mit guten Böden, saube­rem Grundwasser und Artenvielfalt einzusetzen, gehe sie der Agrarlobby auf den Leim.

Glyphosat steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Studien sollen aber auch ergeben ha­ben, dass es bei ordnungsgemäßem Gebrauch ungefährlich für Menschen ist. Merkel hatte am Vortag auf einem CDU-Agrarforum in Mecklenburg-Vorpommern gesagt, sie wer­de sich dafür einsetzen, dass das Mittel auf wissensbasierter Grundlage weiterhin eingesetzt werden kann. Glyphosat war zum Zankapfel der Koalition geworden, weil die SPD-Minister sich gegen eine Verlängerung der Zulassung in der EU ausgesprochen haben.

Als Wissenschaftlerin müsse die Kanzlerin wissen, dass die Risiken nicht abschließend geklärt seien, sagte Hofreiter, der selbst Biologe ist. Die Krebswarnung von Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO stünden weiter im Raum. Der Agrarexperte der Fraktion, Harald Ebner, nannte Merkels Aussagen „befremdlich“. „Die Bundeskanzlerin stellt sich damit gegen 70 Prozent der deutschen Bevölkerung, die ein Verbot des Pflanzenkillers fordern“, sagte er. © dpa/aerzteblatt.de

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