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Opferambulanz Rostock mit wachsendem Zulauf

Montag, 22. August 2016

Rostock – Bereits 110 Opfer von körperlicher Gewalt haben sich in diesem Jahr in der Opferambulanz des Instituts für Rechtsmedizin an der Universitätsmedizin Rostock vorgestellt, um ihre Verletzungen dokumentieren und sich beraten zu lassen. Das sind schon jetzt so viele wie im gesamten Jahr 2015. „Die meisten Überfälle passieren im engen sozialen Umfeld, meist durch den Ehe-oder Lebenspartner. Aber auch das Jugendamt stellt Kinder vor, bei denen der Verdacht der Misshandlung oder Vernach­lässigung besteht“, so die Ärztin Verena Blaas. Doch auch Opfer von Schlägereien kämen zu ihnen.

Die Dokumentation von Verletzungen durch Gewalttaten dient der Sicherung gerichts­verwertbarer Beweise für den häufigen Fall, dass Opfer sich nicht gleich nach der Tat bei der Polizei melden, dies aber zu einem späteren Zeitpunkt nachholen wollen. Mitunter werde die Opferambulanz aber auch von Personen missbraucht, die sich selbst verletzen und als Opfer ausgeben. Die Täuschung werde in der Regel schnell entdeckt. „Die Befundmuster für Selbst-oder Fremdbeibringung von Verletzungen sind charakteristisch“, sagt Anne Port, Ärztin der Rechtsmedizin.

Ihr Fachwissen geben die Rechtsmediziner auch in Fortbildungen für Studierende, Jugendamtsmitarbeiter und Polizisten weiter. Dort gehe es neben dem Deuten von Verletzungen auch um Rechtsfragen.

2009 ist das Modellprojekt Opferambulanz Rostock angelaufen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die Einrichtung seit 2014. © hil/aerzteblatt.de

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