Politik
Kur- und Erholungsorte in NRW verlieren Kunden
Montag, 22. August 2016
Düsseldorf – Die Kurorte in Nordrhein-Westfalen (NRW) müssen sich „stärker als bisher an den veränderten Wünschen und Bedürfnissen Erholungssuchender orientieren“. Das hat die Gesundheitsministerin des Bundeslandes, Barbara Steffens (Bündnis90/Grüne), auf ihrer sogenannten Kurorte-Tour 2016 angemahnt. Sie betonte gleichzeitig die Bedeutung der 73 Kur- und Erholungsorte in NRW. „Die Kur- und Erholungsorte spielen nicht nur eine wichtige gesundheitspolitische Rolle in NRW. Sie leisten auch einen wesentlichen Beitrag für den Erhalt von qualifizierten Arbeitsplätzen und die Förderung der lokalen Wirtschaft vor allem im ländlichen Raum“, erklärte Steffens in Schmallenberg.
Die Gesamtzahl der jährlichen Übernachtungen in den Kurorten in NRW ist von rund 12,2 Millionen im Jahr 1995 auf rund 8,8 Millionen in 2015 zurückgegangen.
„Immer mehr Menschen suchen in unserer stark beschleunigten Gesellschaft Oasen der Entschleunigung. Neue Zielgruppen können auch verstärkt Burn-out-gefährdete Berufstätige, Familien mit seelisch erkrankten Kindern, stark belastete pflegende Angehöre oder Alleinerziehende sein“, sagte Steffens. Zudem seien künftig viel mehr Angebote zum Erhalt der Gesundheit der wachsenden Gruppe Älterer, Pflegebedürftiger und ihrer pflegenden Angehörigen erforderlich, so die Ministerin.
Dem Abwärtstrend bei den Gästezahlen zum Trotz ist die Zahl der stationären Behandlungsfälle in den Vorsorge- und Rehabilitationskliniken in NRW in den vergangenen zehn Jahren um rund neun Prozent gestiegen.
„Die nordrhein-westfälischen Kur- und Erholungsorte sind etablierte Gesundheitsstandorte mit langer Tradition, Erfahrung und Kompetenz“, so Gesundheitsministerin Steffens. Aber sie müssten sich weiter spezialisieren und neue zielgruppenorientierte Angebote entwickeln, um im Wettbewerb mit den anderen Bundesländern bestehen und langfristig überleben zu können, so die Ministerin.
Kurort sind solche, die aufgrund ihrer besonderen Eignung für anerkannte Präventions- und Heilverfahren ein entsprechendes Prädikat erhalten haben. Sie verfügen über medizinische Einrichtungen für Kurmaßnahmen. Erholungsorte sind dagegen solche, die eine für den Tourismus geeignete Infrastruktur besitzen und besonders geeignet für Erholungsurlaube sind. © hil/aerzteblatt.de

Kein Wunder
Zum anderen sind 90% der Assistenzärzte in den Kurkliniken mittlerweile nichtdeutscher Herkunft. Dies beeinflusst die Zufriedenheit der "Kunden" eher negativ.
Dazu kommt, dass die Kurorte den Generationenwechsel völlig verschlafen haben. Der klassische "Kurkunde" stirbt in wahrsten Sinn des Wortes aus, die "neuen Alten" wollen lieber Roch'n Roll statt Mozart

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