Ausland
Griechenland: Blutspende in 12 Regionen wegen Malaria gestoppt
Montag, 22. August 2016
Athen – In Griechenland treten seit 2009 immer wieder vereinzelt Malaria-Erkrankungen auf, die nicht auf eine Reise in Endemie-Länder zurückgeführt werden können. Nach vier derartigen autochthonen Erkrankungen in diesen Jahren wurden jetzt in einigen Regionen die Blutspenden suspendiert.
Griechenland gilt seit Mitte der 1970er Jahre als malariafrei. Wie in den meisten anderen Ländern (auch in Deutschland) gibt es immer wieder Erkrankungsfälle, die jedoch bis vor einigen Jahren stets auf eine Reise in Länder zurückgeführt werden konnten, in denen die Malaria verbreitet ist. Seit 2009 hat es jedoch immer wieder vereinzelte Erkrankungen ohne positive Reiseanamnese gegeben. In diesen Fällen besteht der Verdacht, dass die Parasiten-Infektionen durch Stechmücken in Griechenland übertragen wurden. Klimatisch ist dies möglich und auch die Vektoren sind im Land vorhanden.
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Die griechische Aufsichtsbehörde KEELPNO muss deshalb davon ausgehen, dass die Stechmücken die Erkrankung auf weitere Personen übertragen, darunter könnten sich auch potenzielle Blutspender befinden. Als Vorsichtsmaßnahme wurden deshalb alle Blutspenden an 12 Distrikten des Landes gestoppt. Wer die Malaria-Parasiten eingeschleppt hat, ist nicht bekannt. Neben Touristen, die sich in Endemie-Regionen infiziert haben und dann von heimischen Mücken gestochen wurden, kommen auch Migranten infrage. Viele kommen aus Ländern, in denen die Malaria endemisch ist.
© rme/aerzteblatt.de

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