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Politik

Report: Erwerbstätige erhalten Medikamente für rund 250 Tage im Jahr

Dienstag, 23. August 2016

/dpa

Hamburg – Die erwerbstätigen Männer in Deutschland erhalten von ihrem Arzt im Jahr Medikamente für 252 Tage, Frauen für 245 Tage. Das zeigt eine Auswertung der Tech­ni­ker Krankenkasse (TK) im Rahmen des sogenannten Gesundheitsreportes. „Männer be­kommen insbesondere bei Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes deutlich mehr Medikamente verschrieben als Frauen“, erläuterte Gudrun Ahlers, bei der TK verantwortlich für die Gesundheitsberichterstattung. Die Daten beruhen auf den ano­ny­mi­sierten Routinedaten von 4,6 Millionen sozial­ver­sicherungspflichtig Beschäftigten oder arbeitslos gemeldeten Mitgliedern der Kranken­kasse.

Danach entfallen 45 Prozent des gesamten Arzneimittelvolumens bei Männern auf Herz-Kreislauf-Präparate, weitere 16 Prozent auf Stoffwechselstörungen. Bei Frauen dient nur ein Viertel der Medikamente der Behandlung von Herz- und Kreis­lauf­er­kran­kun­gen und 13 Prozent dem Stoffwechsel. Mehr als ein Zehntel des weiblichen Volumens bezieht sich auf das Nervensystem, vornehmlich auf Antidepressiva. Bei Männern um­fasst dieses Segment rund sieben Prozent.

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Die geringsten Verordnungsmengen wiesen im Jahr 2015 Männer im Alter zwischen 20 und 24 Jahren mit 61 Tagesdosen je Versicherungsjahr auf, die größten Mengen Männer ab 60 Jahren mit 729 Tagesdosen je Versicherungsjahr. Insbesondere in dieser Altersgruppe ist es unter Männern laut der TK in den vergangenen Jahren zu einem merklichen An­stieg des Verordnungsvolumens gekommen. Im Jahr 2004 hatten Ärzte bei Männern im Alter zwischen 60 und 64 Jahren lediglich 431 Tagesdosen je Versicherungsjahr ver­ord­net.

Laut der TK-Untersuchung stammen 45,3 Prozent der Arzneimittelverordnungen 2015 von Hausärzten und 21,9 Prozent von Internisten. An dritter Stelle bei den Verord­nungen stehen laut der Auswertung die Hautärzte mit 9,5 Prozent.

„Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Stress, Rauchen – all das sind Risiko­fakto­ren für Bluthochdruck, Diabetes und Co. Hier kann jeder Einzelne viel für seine Gesund­heit tun. Dann ließe sich auch der Arzneimittelbedarf reduzieren“, sagte Ahlers. © hil/aerzteblatt.de

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