Vermischtes
Zweitmeinung vor Knieendoprothesen-OP für Versicherte der AOK Bayern
Dienstag, 23. August 2016
München – Versicherte der AOK Bayern können künftig vor einem Kniegelenksersatz eine Zweitmeinung einholen. Dazu hat die Krankenkasse ein Modellvorhaben mit der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Physikalische Medizin und Rehabilitation der Universität München gestartet. „Wir geben AOK-Versicherten eine zusätzliche Orientierungshilfe, damit sie für sich persönlich den optimalen Behandlungsweg finden“, sagte Helmut Platzer, Vorstandsvorsitzender der AOK Bayern.
Jedes Jahr werden rund 175.000 künstliche Kniegelenke in Deutschland eingesetzt.
Für die Zweitbegutachtung müssen die Patienten die Münchner Klinik aufsuchen. Orthopäden des Klinikums sichten die Unterlagen und untersuchen das Knie erneut. Außerdem klären sie die Patienten über Chancen und Risiken verschiedener Behandlungsmethoden auf. Die ärztliche Zweitmeinung kann die vorliegende Empfehlung bestätigen oder Alternativen aufzeigen.
Die Möglichkeit, eine ärztliche Zweitmeinung einholen zu können, ist vielen Versicherten wichtig: Knapp 90 Prozent der Deutschen schätzen eine zweite ärztliche Meinung. Jeder Vierte nutzt die Möglichkeit bereits. Dies zeigte kürzlich eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung.
Auch Ärzte befürworten das Zweitmeinungsverfahren. „Wenn Patienten nicht sicher sind, dass eine Operation für sie die richtige Therapie ist, sollten sie eine Zweitmeinung einholen“, sagte der Generalsekretär der AE-Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik, einer Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, Karl-Dieter Heller, gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. Der Chefarzt der Orthopädischen Klinik Braunschweig, Herzogin Elisabeth Hospital, betonte, dass dabei neben der Sichtung der Befunde und der Anamneseerhebung eine körperliche Untersuchung wichtig sei. Außerdem sollte der Zweitmeinungsarzt über eine langjährige und fundierte Expertise verfügen, so Heller. © hil/aerzteblatt.de

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