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Medizin

Sport bessert Kognition bei Schizophrenen

Donnerstag, 25. August 2016

Manchester – Schizophrene Patienten, die als Teil ihrer Therapie regelmäßig Sport treiben, zeigen bessere kognitive Fähigkeiten und finden sich auch sozial besser zurecht. Das stellten Forscher der University of Manchester in einer Metaanalyse von zehn Studien fest, welche sie unter Leitautor Joseph Firth in Schizophrenia Bulletin veröffentlichten (2016; doi: 10.1093/schbul/sbw115).

Schizophrene leiden nicht nur unter inhaltlichen, sondern auch unter formalen Denkstörungen, die sie in alltäglichen Handlungen stark behindern können. Zusätzlich kann das allgemeine kognitive Leistungsvermögen unter der Erkrankung leiden.

Sport gilt in Bezug auf die kognitiven Fähigkeiten als positiver Verstärker. Wer Sport treibt, senkt Studien zufolge sein Alzheimerrisiko, vergrößert den Lernerfolg und verstärkt die Hirndurchblutung. Der positive Effekt von Sport auf die kognitive Leistung bei Schizophreniekranken wurde zwar bereits von einigen Wissenschaftlern untersucht, jedoch fehlte es laut der Arbeitsgruppe bisher an vergleichenden Metaanalysen. 

In ihrer Studie schlossen die Forscher zehn Untersuchungen ein. Sie untersuchten den Einfluss von Sport auf die Kognition, das Gedächtnis und die Fähigkeit, soziale Situationen einzuschätzen. Sieben der Untersuchungen waren randomisierte kontrollierte Studien.

Die Forscher stellten fest, dass die Patienten durch ein regelmäßiges aerobes Training über rund zwölf Wochen ihre kognitiven Fähigkeiten verbessern konnten. Je häufiger die Probanden trainierten, desto besser waren die Ergebnisse. Die Anleitung durch einen Trainer wirkte sich ebenfalls positiv auf das kognitive Niveau der Teilnehmer aus. Für die Wissenschaftler überraschend konnten einige der Studien sogar eine Stärkung der sozialen Intelligenz feststellen. Patienten, die regelmäßig trainierten, waren eher in der Lage, soziale Situationen einzuschätzen.

Auf Basis ihrer Ergebnisse empfehlen die Forscher bei Schizophrenie-Patienten, die Basis-Therapie um regelmäßige Sporteinheiten zu ergänzen. Möglicherweise könnte dies die neurokognitiven Defizite abmildern, die mit einer Schizophrenie einhergehen. © hil/aerzteblatt.de

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