NewsMedizinIARC: Adipositas erhöht Risiko auf acht weitere Krebserkrankungen
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Medizin

IARC: Adipositas erhöht Risiko auf acht weitere Krebserkrankungen

Donnerstag, 25. August 2016

/dpa

Lyon – Übergewicht und Adipositas sind ein Risikofaktor für deutlich mehr Krebsarten als bisher angenommen. Dies geht aus einem Report der Internationalen Agentur für Krebs­forschung (IARC) hervor, deren Ergebnisse im New England Journal of Medicine (2016; 375: 794-798) zusammengefasst wurden.

Weltweit sind 640 Millionen Erwachsene und 100 Millionen Kinder übergewichtig oder adipös. Das exzessive Körpergewicht ist mit Störungen des Stoffwechsels und der Hormonproduktion verbunden, die in tierexperimentellen Studien die Krebsentwicklung fördern. Zu den Pathomechanismen gehören laut IARC Veränderungen im Stoffwechsel von Sexualhormonen (Östrogene), Insulin, Insulin-like growth factor (IGF), Adipokinen und Entzündungsreaktionen. Bereits 2002 war eine Arbeitsgruppe des IARC zu dem Ergebnis gekommen, dass es hinreichende Beweise („sufficient evidence“) dafür gibt, dass die Vermeidung von Übergewicht vor Kolonkarzinom, Adenokarzinom des Öso­phagus, Nierenzellkarzinom, dem postmenopausalen Mammakarzinom und einem Uteruskarzinom schützt.

Béatrice Lauby-Secretan und Mitarbeiter erweitern diese Liste nach einer Auswertung von mehr als 1.000 Studien um acht weitere Krebserkrankungen. Danach kann auch die Entwicklung von Krebserkrankungen des Magens, der Leber, der Gallenblase, Bauch­speichel­drüse und des Ovars durch Übergewicht oder Adipositas gefördert werden („sufficient evidence“). Die gleiche Einschätzung gilt für das Meningeom, Schild­drüsen­krebs und das multiple Myelom („sufficient evidence“). Für den Brustkrebs des Mannes, den fortgeschritten Prostatakrebs und das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom liegen laut Lauby-Secretan eingeschränkte Hinweise für ein erhöhtes Risiko von übergewichtigen oder adipösen Menschen vor („limited evidence“).

Die Autoren sind überzeugt, dass ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, normalem Körpergewicht und körperlichem Training neben der Vermeidung des Tabakrauchens einen erheblichen Einfluss auf die Verringerung des Krebsrisikos haben kann. © rme/aerzteblatt.de

Themen:

Kommentare

Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.
LNS
VG WortLNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Aktuelle Kommentare

    Archiv

    NEWSLETTER