Vermischtes
Arzt wegen Millionenbetrugs in Flensburg vor Gericht
Freitag, 26. August 2016
Flensburg – Um weit mehr als eine Million Euro soll ein Husumer Arzt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Schleswig-Holstein mit falschen Abrechnungen geprellt haben. Dafür muss sich der Mediziner vom 29. August an vor dem Landgericht Flensburg verantworten. Die Anklage wirft dem 51-Jährigen zudem Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz in 962 Fällen vor.
Der Mann soll zwischen 2009 und 2011 als Allgemein- und Substitutionsarzt Betäubungsmittel an Drogenpatienten ausgegeben und auch verkauft haben, ohne dass dies ausreichend medizinisch kontrolliert wurde oder fachlich angezeigt war. Zudem hat er laut Staatsanwaltschaft Präparate an Menschen verkauft, die gar nicht in einem Methadonprogramm waren.
Darüber hinaus wirft die Anklage dem Beschuldigten vor, er habe Medikamente beschafft, indem er Rezepte für Privatpatienten ausstellte, ohne dass diese davon wussten und die Arzneien bekamen. Außerdem werden dem Arzt 16 Betrugsfälle angelastet. Er soll von 2007 bis 2010 bei der KV fingierte Behandlungen abgerechnet haben. Der Schaden habe sich auf fast 1,26 Millionen Euro summiert. Je Quartal waren das demnach zwischen 75.000 und 90.000 Euro. © dpa/aerzteblatt.de

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