Vermischtes
Körperwelten-Museum passt Ausstellung an
Montag, 29. August 2016
Berlin – Um der drohenden Schließung zu entgehen, hat das umstrittene „Körperwelten“-Museum des Leichenplastinators Gunther von Hagens seine Ausstellung verändert. Mit dem Austausch einiger Exponate sowie einem Betreiberwechsel erfülle die Schau am Berliner Alexanderplatz die rechtlichen Anforderungen, teilten die Betreiber heute mit.
Der Bezirk Mitte wolle sich morgen ein Bild von der überarbeiteten Schau machen, sagte eine Sprecherin von Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD). Danach solle über das weitere Vorgehen entschieden werden.
Der Bezirk wollte das Museum am Alexanderplatz von Beginn an verhindern, der Streit kam vor Gericht. Zuletzt hatte das Bundesverwaltungsgericht eine Revision gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg von Dezember 2015 nicht zugelassen. Damit sah sich der Bezirk in der Auffassung bestätigt, dass die ausgestellten Körper auch nach dem Konservierungsverfahren als Leichen zu sehen sind und bestattet werden müssten. Aus Sicht des Gerichts wäre zur Eröffnung eine Genehmigung erforderlich gewesen.
Die Betreiber erklärten heute, Organe und Ganzkörperplastinate in der Schau ausgetauscht zu haben. Damit könnten Behörden prüfen, ob die Plastinate mit dem Einverständnis des Körperspenders hergestellt wurden und ausgestellt werden dürfen.
Bislang war dies nicht möglich, was die Berliner Richter beanstandet hatten. Zudem sei inzwischen das Heidelberger Institut für Plastination Betreiber der Schau. Es benötige als Anatomisches Institut keine Genehmigung, so die Betreiber.
Von Hagens entwickelte die Plastinationstechnik in den 1970er-Jahren in Heidelberg, wo er 1993 auch das Institut für Plastination gründete. Das Institut ist auch Träger des Körperspendeprogramms, in dem laut eigenen Angaben bis heute über 16.000 Spender registriert sind. Die präparierten Toten sind in verschiedenen Positionen zu sehen. Sie sind jung, alt, schwanger, krank oder gesund. Die Haut ist abgezogen, Muskeln und Nervenstränge sind gut sichtbar.
Die Betreiber betonten nun, dass das Museum durchweg positive Reaktionen erhalte. In vier Wochen seien mehr als 3.000 Unterschriften für den Erhalt der Ausstellung gesammelt worden. Seit der Eröffnung im Februar 2015 kamen nach Angaben des Museums knapp 300.000 Besucher. © dpa/aerzteblatt.de

Hass-Kommentar von "Adolar"?
1. Ekel erregend. "ein widerlicher Gestank"
2. völlig unsympathisch. "ein widerlicher Mensch"
Beleidigung und Hasskommentar: "Die armen Menschen gehören auf den Friedhof, und ihr Plastinator am besten gleich mit" sind an Bösartigkeit kaum zu überbieten. Demnach müssten alle Ärztinnen und Ärzte, die Anatomie am Seziertisch, an Plastinaten und Präparaten betreiben und lernen, alle Mitarbeiter anatomischer Institute, alle pathologische Anatomie und Forensik Betreibenden ebenfalls mit Todeswünschen belegt werden?
Ich fordere die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes auf, dagegen vorzugehen. Solche Entgleisungen sind m. E. strafbar.
Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

@Adolar

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